Jüngst feierte das geistige Oberhaupt Tibets, der Dalai Lama, seinen 90. Geburtstag im nordindischen Dharamsala. Der seit Beginn seines Exils im Jahre 1959 weltweit als Vertreter von Menschlichkeit und Menschenrechten bekannte Friedensnobelpreisträger konnte während seines Lebens schon viele Flecken unserer Erde bereisen. Unter anderem verschlug es ihn vor ziemlich genau 30 Jahren auch in den Märkischen Kreis. Dort besuchte er allerdings nicht etwa die „großen“ Städte Iserlohn oder Lüdenscheid, sondern die beschauliche Doppelgemeinde Nachrodt-Wiblingwerde.

Was nun suchte der Dalai Lama in Wiblingwerde? Hatte sich seine gepanzerte Limousine samt Eskorte verfahren? Gab es etwa schon damals eine Sperrung auf der A45 bei Lüdenscheid? Keineswegs. Der Dalai Lama war schlicht einer Einladung des Vorsitzenden der Dortmunder Reinoldi-Gilde, Werner Kocher, gefolgt. Und so kam es, dass sich am 4. Mai 1995 auf der Terrasse des Wohnhauses Kocher in Wiblingwerde eine Gesellschaft aus Unternehmern, Politikern, unter Ihnen auch Gemeindedirektor Dieter Klaus, und natürlich dem Dalai Lama einfand, um Gespräche zu führen und um das damals neueste Buch des Dalai Lama signieren zu lassen.

Einige Fotos dieses besonderen Ereignisses befinden sich seit Kurzem frei zugänglich in der Mediendatenbank des Kreisarchivs des Märkischen Kreises. Unter anderem sieht man dort, wie der Dalai Lama in fröhlicher Runde Hände schüttelt, diskutiert, signiert und für Fotos posiert. Die Bilder können im Internet unter medien.maerkischer-kreis.de angesehen werden.

Der Besuch in Wiblingwerde dauerte allerdings nur zwei Stunden, dann zwang der straffe Terminkalender den damals 60-Jährigen schon wieder zum Aufbruch. Aber wer weiß – wenn der Dalai Lama die Hoffnung hegt, 130 Jahre alt zu werden, dann zieht es ihn vielleicht in den kommenden 40 Jahren noch einmal in den Märkischen Kreis.