Die unterschiedlichen Zugehörigkeiten der Städte und Gemeinden hatten großen Einfluss auf die Entwicklung der Schulen in Schalksmühle. Ein Rückblick: Die Gemeinde Schalksmühle, in der heutigen Form, ist erst 1969 und 1970 entstanden. Bis dahin gehörten die Gebiete rechts der Volme zur Gemeinde Hülscheid. Dahlerbrück wurde nochmal durch den Glörbach geteilt; das Gebiet „im Dahl“ gehörte zu Breckerfeld – daher der Name „Dreiländer Eck“.
Zunächst ist das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Altena und der kreisfreien Stadt Lüdenscheid vom 18. Dezember 1968 verabschiedet worden. Dazu sind die Gemeinden Schalksmühle (Amt Halver) und Hülscheid (Amt Lüdenscheid) zum 1. Januar 1969 zusammengefasst worden. Durch das Gesetz zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises von 16. Dezember 1969 wurde der Teil von Dahlerbrück, der zu Breckerfeld gehörte, zum 1. Januar 1970 zu der „neuen“ Gemeinde Schalksmühle zugeteilt. Für die Schulkinder hieß das dann plötzlich: Die Kinder aus dem Gebiet „Im Dahl“ (damals Breckerfeld gehörend), mussten die Schule „Stöcken“ besuchen.
Eine neue Schule in Dahlerbrück
Die Schule wurde 1839 im Mittelpunkt der Bauernschaft Bühren errichtet. Bei gutem Wetter fand der Unterricht auch draußen in der „Waldschule“ statt. Lehrer der einklassigen Schule war Herr Herminghaus. 1953 wurde die Schule geschlossen, danach war das Gebäude lange Jahre das „Naturfreundehaus Sommerhagen“. Die in dem zur Gemeinde Hülscheid gehörenden Schulbezirk von Dahlerbrück – östlich der Volme von Hammerhaus bis Rummenohl – wohnenden Kinder gingen zunächst in die Schulen in Linscheid, Heedfeld und Schalksmühle.
Auf Betreiben des Fabrikanten und Kommunalpolitikers Robert Holthaus wurde 1881 die Gründung einer Schule im Talgebiet von Dahlerbrück beschlossen. Im Juni 1881 wurde zur vorläufigen Unterbringung der Schule das zweite Stockwerk des Kramerschen Hauses an der „Neuenbrücke“ gemietet. Robert Holthaus schenkte dann ein Grundstück, oberhalb der Volmestraße, gegenüber von dem Volmewehr vor dem Holthauser Teich, zum Bau einer neuen Schule. Die Einweihung erfolgte am 10. November 1883 und erhielt den Namen „Luther-Schule“.
„Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“
Durch den raschen Anstieg der Schülerzahlen musste schon 1889 der Anbau einer zweiten Klasse erfolgen. Ostern 1899 war die Umwandlung der zweiklassigen in eine dreiklassige Schule mit drei Lehrern erforderlich. Weil nur zwei Klassenräume zur Verfügung standen, wurde die dritte Klasse im Kramerschen Haus an der „Neuenbrücke“ untergebracht. Danach wurde beschlossen, in der Nähe der Schule einen Neubau mit zwei Klassenräumen und einer Hauptlehrer- und Lehrerinnenwohnung errichten zu lassen. Der Neubau wurde am 4. November 1902 feierlich eingeweiht. Hierdurch ergab sich eine vierklassige Schule. An der Vorderfront war der Spruch „Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“ angebracht.
Nach der kommunalen Neugliederung 1969/1970 der Gemeinde wurde das Gebäude zunächst für Büroräume der Gemeinde, dann als Jugendzentrum „Flohkiste“ genutzt. Doch im Jahr 1989 musste das Haus dem Ausbau der B54 weichen.
1952/53 erfolgt “Im Dahl“ der Neubau einer Schule; dadurch wurde die Schule “Stöcken“ abgelöst. Heute dient das Gebäude der Kita Dahlerbrück.
Eine Million DM für die Klagebacher Schule
Über die Planung und den Neubau der Klagebach-Schule schrieb Johannes Illerhaus 1996 in einer Broschüre zum Kreisheimattag über die Gemeinde Schalksmühle einen Artikel. Hier hieß es dazu: „In den fünfziger Jahren waren die Schulen in der Gemeinde Hülscheid veraltet, um nicht zu sagen unzeitgemäß. Zudem waren sie restlos überfüllt. In den Dahlerbrücker Schulen musste damals noch nachmittags unterrichtet werden. In den beiden durch die B54 getrennten Schulen befanden sich jeweils zwei Klassenräume, das war zu wenig für sechs Klassen.
Die Toiletten befanden sich auf den Schulhöfen, das Lehrerzimmer hatte circa fünf Quadratmeter, der Fußboden bestand aus Holzbohlen, der zu Beginn des Schuljahres geölt werden musste, die Räume wurden mit Kohleöfen beheizt. Das bewirkte, dass sich Lehrer, Eltern und die Amtsverwaltung für einen Neubau aussprachen. Im Hülscheider Rat wurde der Neubau 1955 in der Klagebach beschlossen. Dazu musste allerdings dort, wo bis nach dem Kriege Gemüsegärten bewirtschaftet wurden, eine Straße gebaut werden.
Am 8. Dezember 1959 wurde Richtfest gefeiert. Die reinen Baukosten der Schule mit einer modernen Turnhalle betrugen rund eine Million DM, für eine kleine Gemeinde wie Hülscheid viel Geld. Nun hatte man moderne, große und helle Klassenräume, eine freundlichem Schulhof und eine großzügig angelegte Turnhalle, ausgestattet mit allen Turngeräten und einem Parkettschwing-boden“.
Das Ende der Grundschule Klagebach
Anfangs der 1990er Jahre wuchs die Schülerzahl derart an, dass am 18. August 1993 mit der Erweiterung der Schule begonnen wurde. Die untere Schule diente nach der Raumordnung der Gemeinde als Büroräume, sowie nach dem Rathaus-Neubau als Jugendzentrum.
2007 wurde die Grundschule Klagebach aufgrund von stark zurückgegangener Schülerzahlen geschlossen. Die noch vorhandenen Schüler wurden in die Grundschule Löh eingegliedert. Lange war unklar, was mit dem maroden Gebäude und dem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück geschieht – nun soll dort neuer Wohnraum entstehen.
Anmerkung der Redaktion: Alle verwendeten historischen Bilder sowie Textausschnitte stammen vom Verein für Geschichte und Heimatpflege Schalksmühle.