CDU-Bundestagsabgeordneter Florian Müller geht mit der Bahn wegen der der massiven Probleme auf der Ruhr-Sieg-Strecke ins Gericht. Im Bereich Altenhundem sind zwei Bahnbrücken so massiv geschädigt, dass lokbespannte Intercities und Güterzüge nach aktuellem Stand nicht mehr fahren können.
Der Nahverkehr kann mit Einschränkungen noch durchgeführt werden. Florian Müller sagt dazu: „Die Strecke ist eine zentrale Nord-Süd-Achse – sowohl für Pendler als auch für den Güterverkehr. Die Möglichkeit, Güter auf die Schiene zu verlagern, wird damit immer unattraktiver. Der Vorfall unterstreicht grundlegende strukturelle Probleme.“
Dass zwei Brücken auf der Ruhr-Sieg-Strecke schwer beschädigt seien, mache deutlich, wie wichtig vorausschauende Instandhaltung ist. „Die Bahn muss früher reagieren, bevor Engpässe zum Problem werden. Jetzt braucht es Klarheit, Tempo und Verlässlichkeit. Wir wünschen uns ein klares Signal, dass die Region bei der Bahn im Blick ist“, so der heimische Abgeordnete.
Selbst wenn es zu einer behelfsmäßigen Lösung komme, nach der lokbespannte Züge unter Auflagen wieder fahren können, warnt Müller davor, den Fall als erledigt zu betrachten: „Die Deutsche Bahn hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht – das zeigt der desolate Zustand der Brücken deutlich.“


Eine (auf Dauer nicht ausgeschlossene) Sperrung der Brücken wäre eine Zumutung für Pendler, Schüler und Unternehmen in der Region. „Es braucht jetzt einen verlässlichen Zeitplan für die Erneuerung – und mehr Transparenz.“ Nachdem der Bundesrechnungshof zuletzt im Bundestag erklärt hatte, die Projekte der Bahn scheiterten an vielem, aber nicht am Geld, fordert Müller, dass die Bahn ihre internen Prozesse überprüft.
Er fordert zudem eine klare Priorisierung der Strecke: „Unsere Wirtschaft braucht Verlässlichkeit. Unsere Region braucht eine starke Schiene.“ Die Strecke müsse rasch störungsarm ertüchtigt werden und dabei brauche es eine aktive Einbindung der regionalen Akteure in die Planungen.
Auch mit Blick auf andere Infrastrukturprobleme wie die A45 sei klar: „Wir müssen früher erkennen, wo Schwachstellen entstehen, und handeln, bevor komplette Sperrungen notwendig werden.“
Mit Stand von heute hofft die Bahn, ab Samstag nach provisorischer Reparatur wieder Güterzüge über die Strecke bringen zu können. Für Juli stehen auch Intercity-Züge wieder im Fahrplan. Die provisorische Reparatur ändert aber nichts daran, dass für beide Problem-Brücken auf Dauer nur ein Neubau die Lösung darstellen kann.