Im Sozialausschuss informierte die Verwaltungsmitarbeiterin Meryem Yilmaz über die aktuelle Flüchtlingssituation. In Herscheid leben zur Zeit 67 Menschen aus der Ukraine und 53 Asylbewerber aus anderen Ländern. Von letzterer Gruppe gehen zehn einer Beschäftigung nach, 43 befinden sich im Leistungsbezug.
In den Unterkünften der Gemeinde sind derzeit die 53 Asylbewerber und 68 Menschen, die unter „obdachlos“ geführt werden, untergebracht. Der Begriff „Obdachlose“ sei jedoch irreführend, gestanden Meryem Yilmaz und Bürgermeister Uwe Schmalenbach unisono ein: Es handele sich bei den Menschen dieser Gruppe zu einem ganz erheblichen Teil um Flüchtlinge, die bisher keinen Wohnraum gefunden hätten. Darunter befänden sich auch zwei Großfamilien, für die auf dem Mietmarkt nur schwer eine Bleibe zu finden sei.
Theoretisch gebe es in den Heimen und Wohncontainern der Gemeinde noch Platz für 60 weitere Menschen. Eine absolute Vollbelegung erfordere aber die Unterbringung von vier Menschen in einem Raum – den Bürgermeister grauste es bei diesem Gedanken.
Eine gewisse Verdichtung sei aber im Bereich des Möglichen, denn derzeit gebe es wieder Zuweisungen von Flüchtlingen nach Herscheid. „Wir bekommen zur Zeit jede Woche wieder zwei Personen zugewiesen“, hörten die Mitglieder des Sozialausschusses. Neben den „klassischen Herkunftsländern“ wie Syrien und Afghanistan ist auch die Türkei inzwischen unter den Ländern, aus denen Menschen nach Deutschland flüchten.