Auf Seiten der SGSH fehlten beim Gastspiel im nordhessischen Baunatal neben Gipperich, Voss und Luca Jannack auch Diehl. Trotz der angespannten Personalsituation entwickelte sich eine ausgeglichene erste Hälfte in der Rundsporthalle, wenngleich nicht mit höchstem Tempo und auch nicht unbedingt mit der Körperlichkeit, die man bei einem Abstiegsduell Ende der Saison vermutet hätte. Vorne fanden die Dragons immer wieder Dommermuth, der sich am Kreis durchsetzte und die deutlichen körperlichen Vorteile für sich und seine Farben ausnutzte.
Bis Mitte der ersten Hälfte gingen beide Mannschaften mehr oder minder im Gleichschritt voran, wobei die Hausherren durchaus den ein oder anderen Ball leichtfertig verwarfen. Jaeger auf Seiten der Sauerländer überwand Keeper Goldmann mehrfach und erzielte allein im ersten Durchgang drei Tore. Durch einen Doppelpack von Dommermuth gingen die Dragons erstmals mit drei Toren in Führung (8:11, 17.). Nach einer Auszeit durch den GSV stabilisierte sich dessen Hintermannschaft etwas, während auf der gegenüberliegenden Seite Halfmann die Drachen mehrfach vor weiteren Gegentoren bewahrte.
Dragons warten neun Minuten auf Torerfolg
Hüben wie drüben häuften sich technische Fehler und Ballverluste. Vor Blaauws Treffer zum zwischenzeitlichen 11:14 (27.) vergingen satte neun Minuten ohne eigenen Torerfolg. Nach dem Seitenwechsel erzielte Dommermuth den nächsten Doppelpack, während Schetters das Spielgerät an den Pfosten drosch (35.). Hablowetz bewies erneut seine Qualitäten als Siebenmeter-Killer.
Erst mit Beginn der Schlussviertelstunde gelang es den Dragons, sich etwas Luft auf der Platte zu verschaffen (18:22, 44.). Doch verpassten sie es, den Sack zuzumachen. Nach einem regelrechten Powerplay gelang das Spielgerät erneut in die Hände der Gastgeber, die ihrerseits auf 20:22 verkürzen konnten (47.). In einem nun deutlich hektischeren Spiel antworteten die Sauerländer erneut durch Dommermuth und seinem frechen Heber (20:24, 50.).
Ausgleich in letzter Sekunde
Mit Beginn der Crunch Time ließen sich die Dragons erneut die Butter vom Brot nehmen, die Gastgeber kamen noch einmal gefährlich heran – begünstigt durch eine Zeitstrafe gegen Dommermuth und bisweilen abenteuerliche Auslegungen des Schiedsrichtergespanns. Nach einer tollen Parade von Goldmann und der nächsten Zeitstrafe, die diesmal Perey traf, glich die Eintracht tatsächlich aus (25:25, 56.).
Jaeger brachte die SGSH wieder in Führung, doch verpassten die Sauerländer erneut die Entscheidung. Nach einem Ballverlust glich der GSV ins leere Tor aus. Faßbender zog das letzte Timeout, Dommermuth scheiterte hernach freistehend an Goldmann (59.). Besser machte es Blaauw kurze Zeit später, doch nach der letzten Auszeit des GSV fand Gabriel mit der Sirene noch die Lücke im SGSH-Block und überwand den gewohnt starken Halfmann zum 27:27-Endstand.
Trotz zweier guter Führungen schafften es die SGSH Dragons nicht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen und müssen sich mit einem Punkt gegen Baunatal begnügen. Ein Punkt, der Gold wert sein könnte. Je nach dem, wie die Spiele der Konkurrenz ausfallen, rückt der Klassenerhalt durch das Unentschieden in greifbare Nähe.
Match Facts
GSV Eintracht Baunatal – SGSH Dragons 27:27 (13:15)
SGSH Dragons: Hablowetz, Yorgov (1), Weßeling, Blaauw (6), Halfmann, König, Schetters (3 (1/1)), Perey, N. Jannack, Lüsebrink (1), Walch, Börner (2), Jaeger (6), Dommermuth (8), Criciotoiu.