Das berichtete Kirsten Kling, Geschäftsführerin der agentur mark GmbH, jetzt im Ausschuss für Gesundheit und Soziales des Märkischen Kreises. „Wir müssen uns stark um den Bereich Pflege und Gesundheit kümmern“, so Kling. Der positive Trend sei im vergangenen Jahr zu verzeichnen gewesen. Es gab aber auch einen Wermutstropfen: „Die Abbrecherquote ist mit über 40 Prozent sehr hoch“, so Kling.
Die meisten Abbrecher im EN-Kreis
Von den insgesamt 315 Auszubildenden hätten 132 ihre Ausbildung abgebrochen. Das waren exakt 41,9 Prozent. Ein Blick auf den Ennepe-Ruhr-Kreis und die Stadt Hagen, für beide Kommunen ist die agenturmark GmbH ebenfalls zuständig, zeigt ein ähnliches Bild. In Hagen brachen 84 von 216 (38,88 Prozent) Auszubildenden ihre Ausbildung ab, im Ennepe-Ruhr-Kreis waren es 90 von 186 (48,38 Prozent).
Platz 1 bei Zunahme sozialversicherungspflichtiger Jobs
Dabei seien die Voraussetzungen eigentlich gut, so die Geschäftsführerin in ihrem Zwischenbericht zur „Zukunftsinitiative Gute Pflege Märkischer Kreis“, die bis zum 31. Mai 2026 befristet ist. Die Beschäftigung in Heimen und im Sozialwesen führe die Rangliste bei der Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Märkischen Kreis an. Sie stieg im September 2024 im Vergleich zum September des Vorjahres um 566 (plus 4,5 Prozent). Auf Platz drei, gleich nach der Öffentlichen Verwaltung und den Sozialversicherungen (plus 229, 3,0 Prozent) rangiert das Gesundheitswesen (plus 189, 1,9 Prozent). Die Verlierer sind die Arbeitnehmerüberlassung mit minus 14,6 Prozent sowie die Metall- und Elektronindustrie und die Chemie- und Kunststoffindustrie mit minus 4,6 Prozent.

Nachwuchsgewinnung bleibt Schwerpunkt
„Unsere Schwerpunktthemen bleiben deshalb die Nachwuchsgewinnung, die betriebliche Qualifizierung sowie das Führungsverhalten und die ausländischen Fachkräfte“, erklärte Kirsten Kling den Gesundheits- und Sozialpolitikern des Kreises. Helfen soll dabei auch das Projekt „Pflege macht Schule“, wie beispielsweise der erfolgreiche Durchlauf in Plettenberg mit 22 Schülerinnen und Schülern. Das Projekt soll schon bald in Lüdenscheid fortgeführt werden.
JOB-Turbo erfolgreich
Um ausländische Fachkräfte zu gewinnen, werde auch der JOB-Turbo fortgeführt. Bisher gab es drei Speeddating-Termine in Iserlohn und Lüdenscheid. Bei den ersten beiden konnten 22,2 Prozent der Interessenten in Arbeit, in ein Praktikum oder in eine Qualifizierung vermittelt werden. Beim dritten Termin gab es 34 Angebote an Kunden, 15,2 Prozent wurden vermittelt, bei 17,4 Prozent ist das Ergebnis noch offen. Erste betriebliche Sprachkurse wurden gestartet. Ziel sei, so Kirsten Kling, der Aufbau eines Sprachverbundes.
Nächstes Pflegeforum am 24. September
Ein positives Beispiel hatte die Geschäftsführerin der agenturmark GmbH per Video mitgebracht. Es zeigt, wie das Seniorenzentrum Letmathe mit Zuwanderern und Geflüchteten arbeitet, um zu integrieren, zu fördern und sie für eine Ausbildung im Pflegeberuf fit zu machen. Abschließend lud Kirsten Kling die Gesundheits- und Sozialpolitiker noch zum nächsten Pflegeforum am 24. September ein.