In welchen Umfang Stellen bei dem Hersteller und Entwickler für Produkte der Gebäudesystemtechnik mit Sitz an der Hohe Steinert wegfallen, ist noch offen. Insta beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist eine Tochter der beiden familiengeführten Gebäudesystemtechnik-Hersteller Albrecht Jung (Schalksmühle) und GIRA (Radevormwald). Bereits seit dem 1. Januar dieses Jahres befindet sich das Unternehmen in der Kurzarbeit. Nach Medienberichten geht Insta für die Jahre 2025 und 2026 von einem reduzierten Umsatzniveau aus.
Darüber, wie der Stellenabbau gestaltet werden kann, sollen bereits Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen worden sein. Außerdem will das Unternehmen mit der IG Metall über einen Haustarifvertrag verhandeln.
Fabian Ferber, Erster Bevollmächtigter der IG Metall im Märkischen Kreis, räumt ein, dass die schlechte Baukonjunktur die Lage von Unternehmen im Märkischen Kreis nochmals verschlechtert habe.
In seiner Stellungnahme zur Lage bei Insta heißt es weiter: „Doch auch wenn der Arbeitgeber Personalabbau und Einschnitte beim Tarif angekündigt hat: Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen. Wir sind davon überzeugt, dass ein modernes Unternehmen wie die Insta an der Hohe Steinert in Lüdenscheid in dieser Größe Zukunft haben kann. Es wird die Zeit kommen, in der wieder mehr gebaut wird im öffentlichen wie im privaten Bereich. Energetische Sanierung und Neubau sind wichtig, um effektiv etwas gegen den Klimawandel zu tun. Wir sind bereit zu Verhandlungen, um Beschäftigung zu sichern in der derzeitigen Talsohle. Weil die Beschäftigten wieder gebraucht werden, wenn es wieder losgeht. Ansonsten ist der Fachkräftemangel in Produktion und Entwicklung vorprogrammiert.“
Ganz offensichtlich werde aber auch eine Entscheidung darüber getroffen werden müssen, welche Funktion das Unternehmen auf dem Markt und auch für die Gesellschafter in Zukunft einnehmen werde. „Die Beschäftigten haben uns in den letzten Wochen mehrfach mitgegeben, dass wir dies zum Thema machen müssen. Deswegen werden der Betriebsrat und die IG Metall auch die Zukunftsstrategie auf die Tagesordnung setzen. Wir sind nicht bloß dazu da, um einschneidende Maßnahmen bei den Beschäftigten zu unterzeichnen. Wir wollen nun mitbestimmen, wie es bei Insta weitergeht.“
Einen Tarifvertrag werde die IG Metall nur abschließen, wenn sie vom Zukunftskonzept überzeugt sei und die Ideen auch von den Beschäftigten mitgetragen würden. Betriebsrat und IG Metall seien vorbereitet, ein Gutachter sei beauftragt, um die Situation des Unternehmens zu bewerten und eigene Vorschläge für ein Zukunftskonzept zu unterbreiten. „Wir werden die kommenden Verhandlungen auf Augenhöhe im Interesse der Beschäftigten führen“, kündigt der Erste Bevollmächtigte weiter an.