Gemeindepädagogin Nina Wetzstein war mindestens so aufgeregt wie die Kinder. „Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie das angenommen wird. Ich hoffe, es kommen ein paar Besucher“, sagte sie im Vorfeld des Konzerts. Der Vorverkauf lief nicht so gut wie erhofft. Damit den Kindern bis zum Beginn des Konzerts nicht langweilig wurde, wurden draußen Spiele angeboten. Beim Eierlauf konnten die Kinder Geschick und Konzentration beweisen – und es wurden immer mehr.
Als um 16 Uhr der Saal geöffnet wurde, musste das Team sogar noch Stühle holen. Es wurde immer voller. Einige kamen auch spontan. Angelockt von dem bunten Treiben vor der Kirche, kamen sie näher und entschieden sich spontan für den Konzertbesuch. Am Ende begrüßten rund 80 Gäste den Liederpfarrer – mehr als erwartet. „Das ist total toll“, freute sich Nina Wetzstein.
„Eigentlich bin ich Pfarrer. Musik begeistert mich aber schon länger“, erzählte Bastian Basse im Vorfeld des Konzerts im Gespräch mit LokalDirekt. Seit 2009 schreibt er Kinderlieder, damals wurde sein erstes Kind geboren. „Ich war sechs Jahre lang Gemeindepfarrer in Haltern am See. Mein Schwerpunkt waren Kindergottesdienste und die Arbeit in den Kindergärten. Ich habe schnell gemerkt, dass meine eigenen Lieder gut ankamen“, erzählt er. Kinder seien mit Musik schnell zu begeistern: „Ich kenne kein Kind, dass keine Musik mag. Eigentlich lassen sich alle Kinder mit Musik ansprechen.“ Gerade der Glaube lasse sich so wunderbar vermitteln. Jedes Kind trage nämlich eine gewisse Musikalität in sich. „Mit meinen Liedern erzähle ich Geschichten, die Mut machen und Kinder im Glauben wachsen lassen“, sagte Bastian Basse.
2017 anlässlich des großen Kirchentags in Berlin habe er erstmals überlegt, seine Lieder nicht nur in der Gemeindearbeit zu nutzen, sondern auch außerhalb von Haltern am See. So sei die Idee eines Mitmach-Konzerts entstanden. „Das kam so gut an, dass ich dann damit weitergemacht habe“, erzählte der Liederpfarrer. Inzwischen reist er von Gemeinde zu Gemeinde, um mit seinen Liedern Kinder und Erwachsene zu begeistern.
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Bastian Basse möchte mit seiner Musik und seinen Konzerten Kinder wieder mehr in den Mittelpunkt des Gemeindelebens stellen. „Jesus selbst hat die Kinder in die Mitte gestellt“, betonte der Pfarrer. Im allgemeinen Gemeindeleben bleibe das jedoch manchmal auf der Strecke. Auch die evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Mark möchte Familien und Kindern wieder mehr Raum geben. Daher ist das Konzert eines von vielen Angeboten für Kinder und Familien.
Während der Liederpfarrer erzählte, warteten die Kinder gespannt auf den Aufritt. Als es los ging, hielt es die Kinder nicht lange auf den Plätzen. Schon vom ersten Takt an, waren die Kinder voll bei der Sache. Die eingängigen Melodien und Texte machten es schwer, nicht mitzusingen oder mitzutanzen. Immer mehr Kinder wagten sich auch nach vorne. Es dauerte nicht lange und die Kinder tanzten ausgelassen um Bastian Basse herum.
Auch die Erwachsenen wurden immer wieder einbezogen. Letztlich konnte sich keiner der guten Laune entziehen, die war nämlich sichtlich ansteckend. Für die Kinder war das rund 75-minütige Konzert viel zu schnell vorbei. Gerne hätten sie noch weiter getanzt. Als Erinnerung an den Tag bekamen alle Kinder noch ein Konzertplakat mit persönlicher Widmung.