Von Jessica Wolf und Stephan Mertens
Mit Hunden oder Katzen kuscheln kann jeder, aber mit Kühen? Es mutet schon etwas ungewöhnlich an, dass Kühe zum Kuscheln angeboten werden. Tatsächlich gefällt es auch den Tieren und für die Menschen stellt sich ein rundum positiver Effekt ein – eine seelische Therapie auf dem Gnadenhof.
„Die Idee entstand durch die Liebe zu den Kühen“: Anfangs nutzte das Ehepaar Möller den Hof noch für die Zucht von Kühen bis sie diese dann 2017 einstellten und ihren Betrieb zu einen Lebenshof umfunktionierten. Seitdem können unterschiedliche Vierbeiner auf dem Hof ihre „Rente“ genießen und in Ruhe alt werden.

„Rentner mit Wehwehchen“
Die meisten Kühe stammen aus Milchviehbetrieben aus der Region und haben als Milchlieferant ausgedient. Viele sind aber auch infolge ihrer Einzelschicksale zu den Möllers gekommen: seien es zu kurze Beine, zu große Euter, die nicht in das Idealbild der Milchkuh passten, oder Krankheiten wie Diabetes. Schlussendlich bekamen auch diese Kühe ein Zuhause auf dem Hof. „Rentner mit Wehwehchen“, wie Simone Möller die Tiere bezeichnet.

„Neben den eigenen Kühen leben auf dem Gnadenhof weitere, durch andere Personen gerettete Kühe als dauerhafte Pensionsgäste“, erklärt Simone Möller im Gespräch mit LokalDirekt.
„Hinterwälder, Fleckvieh, Jersey, Holstein und Kiwi-Cross: viele Arten – auch einige vom Aussterben bedroht – finden hier eine artgerechte Haltung.“

Neben großen Weiden hat der Hof auch einen Bewegungsstall mit einer Freifläche mit direktem Zugang zur Wiese. Für die „Pensionskühe“ gibt es verschiedene Fress- und Liegebereiche, ebenso wie eine Putzbürste. „Eine Sandfläche direkt am Stall ist noch in Bearbeitung“, berichtet Möller.
Kuscheln und Wissenswertes lernen
Bei einem Seminar können Besucher nach erster Einführung in direkten Kontakt mit den Tieren kommen. Ob streicheln, kuscheln oder etwas über die Bedürfnisse oder Verhaltensweisen der Kuh erfahren: dies bietet das Paar bei einer Programm-Dauer von zwei Stunden auf ihrem Lebenshof. „Begleitetes Kuscheln“ nennen sie die seelische Therapie.

Auch Esel- oder Kuh-Patenschaften können abgeschlossen werden. Bei einer Patenschaft kann das Paten-Tier nach Absprache unter der Woche oder auch am Wochenende besucht werden.
„Viele nehmen sich eine Decke, legen sich einfach zu den Kühen auf die Weide und genießen stundenlang die Anwesenheit der Kühe“, erzählt Simone Möller. „Wer mag kann gerne auch mal im Stall mithelfen.“

Mit den Erträgen der Patenschaften werden Futter und Tierarzt finanziert.
Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten unter:
Auf der Homepage www.bergwaldhof-1.de,
Buchungen und Rückfragen: telefonisch unter der Rufnummer 0160-4461818 sowie per E-Mail an [email protected].
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