Bittere Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Halver: Der Automobilzulieferer Leoni schließt sein Werk in Halver. Mit der Entscheidung verlieren 120 Mitarbeiter ihren Job.

Der Nürnberger Automobilzulieferer Leoni schließt sein Werk in Halver. 120 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die Nachricht bestätigte am Montag, 30. Juni, Unternehmenssprecher Sven Schmidt auf LokalDirekt-Nachfrage. Bereits am Freitag, 27. Juni, war die Belegschaft im Rahmen einer Betriebsversammlung über die Entscheidung informiert worden.

Als Grund für die Schließung nennt Schmidt im Namen des Unternehmens die rückläufige Nachfrage im Bereich der Automobilsparte. Der Preisdruck und die Kostenstruktur hätten keine andere Entscheidung zugelassen. Leoni fertigt in Halver Hochtemperaturleitungen für die Automobilindustrie.

"Wir kämpfen nicht erst seit Kurzem. Wir haben bereits in der Vergangenheit etliche Initiativen ergriffen, den Standort auf Vordermann zu bringen. Es ist uns nicht gelungen", beschreibt Schmidt die Entwicklung an der Alfred-Jung-Straße im Gewerbegebiet Oeckinghausen. Man sehe vor Ort "keine wirtschaftliche Perspektive".

Für die 120 Mitarbeiter sieht Leoni keine Möglichkeit der Weiterbeschäftigung. In Kürze starten Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung, man wolle "sozialverträgliche Lösungen" finden, betonte Schmidt.

Wann genau das Werk in Halver geschlossen wird, steht laut Schmidt noch nicht endgültig fest. Nach LokalDirekt-Informationen soll Ende des Jahres Schluss sein. Das Firmengelände in Halver soll einer Nachnutzung in Form eines Verkaufs zugeführt werden.

Der gesamte Leoni-Konzern war vor einigen Jahren in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Nach tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen steht der Konzern nach eigenen Angaben gesamtwirtschaftlich aber wieder besser da.