„In rustikaler Umgebung“, räumte Wohnverbundleiter Thomas Cordt ein. Immerhin: Kaffee, kalte Getränke, Snacks und Sitzgelegenheiten standen in einem der Baucontainer bereit. Die Arbeit an dem Gebäude unterhalb der Jahnhalle, in dem ab September nächsten Jahres 24 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren mit geistigen und komplexen Beeinträchtigungen leben werden, laufen noch auf Hochtouren.
Zum Netzwerk des Wohnverbundes zählen unter anderem der Lüdenscheider Lionsclub Medardus, der Rotary Club, die Sparkasse an Volme und Ruhr, das Ehepaar Winkler, das dem Johanneswerk seit vielen Jahren Wohnraum zur Verfügung stellt, und der Lüdenscheider Lionsclub Minerva. Die Damen kamen nicht ohne Gastgeschenk. Im Laufe des Nachmittags überreichte Minerva-Präsidentin Britta Kunkel Einrichtungsleiterin Michelle Babitka einen Scheck über 1500 Euro. Das Geld soll für die Kulturarbeit im Wohnprojekt verwendet werden.
Mit von der Partie waren vier Auszubildende der Sparkasse an Volme und Ruhr. Sie vertraten insgesamt 23 angehende Bankkaufleute, die an der Fundraising Talent Challenge 2.0 unter dem Motto „Mach mehr draus“ teilnehmen werden. Dabei geht es darum, aus einem Startkapital von 50 Euro im Laufe eines Jahres möglichst viel Geld zu machen. An dieser Challenge können sich alle interessierten Gruppen, Vereine und Unternehmen beteiligen. Bei einer vergleichbaren Aktion vor einigen Jahren kamen dabei immerhin 9900 Euro für den Wohnverbund zusammen.
Zum Baustellenpicknick gehörten auch Rundgänge durch das Gebäude wurde von dem Architekten Oliver Kopetz, Altersinstitut im Evangelischen Johanneswerk, entworfen. Die Baubetreuung erfolgt durch die Architektin Kathrin Westerholt, ebenfalls Johanneswerk proservice gGmbH.
Im dreistöckigen Rohbau entstehen auf drei Etagen 24 Einzelzimmer sowie ein Krisenzimmer für zeitweise Betreuung. Alle Zimmer sind obligatorisch mit eigenen Bädern ausgestattet. Im Kinder- und Jugendwohnen werden die Gruppen selbst den Haushalt managen. Das Gebäude wird von der Firma Sudbrack aus Bielefeld als Generalunternehmer errichtet.
Das Ev. Johanneswerk ist einer der großen diakonischen Träger Deutschlands mit Sitz in Bielefeld. Rund 7.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in mehr als 70 Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen tätig. Die diakonischen Angebote richten sich an alte und kranke Menschen sowie Menschen mit Assistenzbedarf, Kinder und Jugendliche. Die Ev. Johanneswerk gGmbH wird unter dem Dach der Stiftung Johannesstift geführt, deren Wurzeln bis ins Jahr 1852 reichen. Das Johanneswerk selbst wurde 1951 gegründet. Der Vorstand der Stiftung – bestehend aus dem Vorsitzenden Dr. Ingo Habenicht, seinem Stellvertreter Dr. Bodo de Vries, Burkhard Bensiek und Sabine Hirte – führt auch die Geschäfte des Johanneswerks.