Während der Ferien ist das „Räukepütt“ für Vereine üblicherweise geschlossen, auch die DLRG bietet in dieser Zeit keine Kurse oder Trainings an. „Über Corona sind zwei Jahre keine Schwimmkurse gemacht worden, das hängt immer noch nach“, erklärte jedoch Nico Howorka, der Vorsitzende der DLRG Kierspe. Aus diesem Grund möchte die DLRG „den Druck aus den Kursen herausnehmen.“ Sowohl das Räukepütt selbst als auch die DLRG haben eine lange Warteliste, der Schwimmunterricht in den Schulen ist nicht in der Lage, den Mangel an Ausbildung abzufangen, wie Howorka weiter ausführte.
Da die Kurse bis ins kommende Jahr bereits ausgebucht sind, hat sich die DLRG entschlossen, in den Sommer- sowie Herbstferien einen zusätzlichen Termin für die Seepferdchenkurse anzubieten. Insgesamt zehn Tage mit je 90 Minuten müssen die Kinder besuchen, um am Ende die Schwimmprüfung abzulegen und das begehrte Abzeichen inklusive Aufnäher in den Händen halten zu dürfen.
Die elf Kinder des Sommerferienkurses waren zwischen sechs und neun Jahre alt und wurden in zwei Gruppen von Elisabeth Sikora und Sabine Langemann unterrichtet. Neun von ihnen haben am letzten Tag die Prüfung erfolgreich ablegen können, bei den anderen beiden ist sich Howorka sicher, dass sie nach den Ferien in einem der anderen Kurse die Prüfung nachholen können.
Spende ermöglicht Ausbildung in den Ferien
Am letzten Tag war ebenfalls Julia Ketelhut vom Kiersper Reisebüro „Holiday & More“ zu Gast. Zum 25-jährigen Jubiläum hat das Unternehmen bewusst zugunsten einer Mail auf die klassische Weihnachtspost für die Kunden verzichtet. Der gesparte Betrag – insgesamt 500 Euro – wurde nun an die DLRG gespendet. Laut Howorka werden davon unter anderem die Kosten für Prüfung und die enthaltenen Abzeichen, aber auch die über die Ferien anfallende zusätzliche Raummiete bezahlt. Er hofft, dass sich für den Kurs in den Herbstferien ebenfalls ein Kiersper Unternehmen findet, das die Kosten übernimmt.
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DLRG hat sich der Anteil an Kindern, die nicht schwimmen können, von 2017 bis 2022 verdoppelt. Jedes fünfte Kind zwischen sechs und zehn Jahren, so die Studie, kann nicht schwimmen. Bei den Schwimmabzeichen sieht es noch schlechter aus: Insgesamt 37 Prozent der Grundschulkinder haben noch kein Schwimmabzeichen. Hier ist die DLRG bemüht, die Zahlen zu senken. Anmeldungen zu Schwimmkursen in der Nähe sind auf der Website der DLRG möglich. Der nächste Kurs mit freien Plätzen in Kierspe ist in den Herbstferien.










