Erste Schritte sollen schon in diesem Herbst sichtbar werden. Für ein von der CDU angeregtes Hochzeitswäldchen sollen erste Bäume gepflanzt werden, so Klaus Brunsmeier, der das Projekt mit entwickelt hat und hofft, dass daraus am Ende ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet wird.
Auf einer Fläche von 70 Hektar soll zwischen Wandertreff Winkhof und Heesfelder Mühle „ein Naturschatz“ entstehen, den die Stadt nachhaltig sichern will. In der mittelfristigen Finanzplanung sind für Aufbau und Pflege des Areals eine Millionen Euro vorgesehen.
„Dauerhaft“, wie Thienel auf Nachfrage betonte. Für den Kämmerer, der zunächst nur die Ausgleichsflächen im Fokus hatte, sei das Projekt inzwischen eine Herzensangelegenheit geworden.
Kämmerer: Nicht nur in Euro denken
Umweltschutz, Bio-Diversität, Klimaresilienz führt er als Pluspunkte an. Angesichts der notwenigen Mittel müsse „man auch in anderen Werten als nur in Euro denken“, so Thienel. Er geht davon aus, dass bei der ökologischen Bewertung nicht nur ein Ausgleich für neue Bau- und Gewerbeflächen herausspringt, sondern auch „Öko-Punkte übrig bleiben.“ Die können haushaltswirksam bilanziert und möglicherweise auch monetarisiert werden.
Erstmal geht es um eine Bestandaufnahme, die Umweltplaner Ingo Bünning mit Studenten der FH Münster vornimmt. Für den Planer ist das Vorhaben „ein außergewöhnliches Projekt“, sowohl, was die Flächenausdehnung angeht, als auch die Einbindung der verschiedenen Akteure. Nach Erfassung der verschiedenen Lebensräume gehe es darum, zu sehen, wo Verbesserungsbedarf besteht. Alle Maßnahmen sollen „eng mit den Nutzern abgestimmt werden“.
Für Klaus Brunsmeier ist das Projekt eine Chance, Naturschutz „in großem Verbund“ hinzubekommen. Das Gelände biete mit den unterschiedlichen Landschafts- und Vegetationsformen alle Möglichkeiten. Die CDU-Idee eines Hochzeitswäldchens griff er auf.
Es soll als Streuobstwiese die erste Maßnahme werden. Damit, so Brunsmeier, habe das Team der Heesfelder Mühle viel Erfahrung. Zudem würden von den alten Obstsorten alle profitieren. Damit einhergehen soll eine Extensivierung der Flächen.
Anregungen willkommen
Noch in diesem Herbst sollen auf 7000 Quadratmetern Grünland unterhalb des Wandertreffs die ersten 50 Obstbäume gepflanzt werden. Für sie können Patenschaften von Heiratswilligen, aber auch von Firmen, übernommen werden. Wer selbst aktiv werden möchte, kann weitere Bäume pflanzen. Eine Info-Tafel soll über Sinn und Nutzen des Hochzeitswäldchens, beziehungsweise der Obstwiese informieren. Standort- oder Patenhinweise auf einzelne Bäume sollen digital abrufbar sein.
Ziel ist es, das Areal großflächig als Naturschutzgebiet „Oberes Hälvertal“ ausweisen zu können. Brunsmeier ist zuversichtlich: „Das erfüllt alle Rahmenbedingungen.“ Anregungen wie eine essbare Hecke (Martin Halbrügge) oder eine Verschattung des Gewässers (Sina Löschke) wolle man aufgreifen. Inzwischen, so Brunsmeier, erfolge ein Umdenken. Statt das Wasser im Sauerland möglichst schnell loszuwerden, gehe es inzwischen darum, Wasser zurück zu halten. Im Zusammenhang mit der Größe der Fläche, die für das Öko-Projekt vorgesehen ist, erhöhe das auch die Widerstandskraft gegenüber dem Klimawandel.