Die Handballer des Drittligisten SGSH Dragons unterliegen am Freitagabend, 12. September, dem Longericher SC am Ende deutlich mit 30:40 (15:20) und warten damit weiter auf die ersten Punkte der Spielzeit 2025/26. Julian Thomas und Philipp Jaeger werfen die Hälfte der SGSH-Tore, können die vierte Niederlage in Serie aber nicht abwenden.

Entgegen der vorangegangenen Partien liefen die Dragons der Musik in Köln nicht schon zu Beginn hinterher. Die Sauerländer zeigten sich bei der Top-Sieben des Longericher SC mutig und gingen zweimal in Front – der Unterschied zwischen Teams von oben und unten liegt oft an anderer Stelle: Wo die Kölner sich in Unterzahl nicht locken ließen und nur einen Treffer schlucken mussten, fing sich die SGSH wenig später nach der Zeitstrafe Austermanns drei Dinger (7:3, 9.). Nach zwei weiteren Toren drohte das Konstrukt der Drachen früh zu brechen, weshalb SGSH-Coach Lars Faßbender das erste Timeout zog (12.).

Die Ansprache zeigte hernach Wirkung, begünstigt durch eine weitere Zeitstrafe für die Gastgeber kamen die Dragons durch einen abermaligen Kraftakt wieder auf zwei Tore heran, als Julian Thomas vom Strich das 12:10 besorgte (20.). Zuvor hatten auch die Hausherren das erste Team-Timeout genommen. Im Anschluss ergab sich in der Ausbeute offensiv indes ein Ungleichgewicht, das es einer Mannschaft schwer macht, Spiele zu gewinnen: Die Formel „eins werfen, zwei kassieren“ geht schlicht nicht auf – dabei waren die offensiven Qualitäten auch in Köln nicht die größte Sorge.

SGSH gibt Momentum erneut aus den Händen

Einen Vier-Tore-Lauf später und einem 19:12 (26.) vor der Brust ging es bis zur Pause lediglich um eine bessere Ausgangslage für den zweiten Abschnitt. Dafür sorgten die beiden Aktivposten Julian Thomas und Philipp Jaeger, die mit ihren respektiven Treffern den 20:15-Halbzeitstand herstellten. In der Kabine traf Coach Faßbender dann wieder den richtigen Nerv bei seiner Mannschaft, denn diese kehrte heiß wie Frittenfett auf die Platte zurück und meldete nach den Toren von Luis Buschhaus, Jaeger und Nicolas Jannack früh Ansprüche an – die Dragons hatten wieder Momentum (20:18, 34.).

Nachdem Thomas nachfolgend das erste und einzige Mal an diesem Abend vom Strich scheiterte, konterten die Kölner ihrerseits abermals stark und lieferten den nächsten Vier-Tore-Lauf ab. Mit noch 20 Minuten auf der Uhr und sieben Treffern zurück handelte sich die SGSH allerdings zusätzlich die nächste Zeitstrafe ein (40.). Die Sauerländer mühten sich redlich und kamen zu weiteren Toren, unter anderem durch die beiden Premierentreffer des Sommerneuzugangs Alfred Klinkby-Knudsen (44./46.). Auch der Däne flog nur Momente später für zwei Minuten auf die Bank.

Defensive weiter nicht stabil

Das größte Problem – nicht nur an diesem Abend – blieb die Defensive, die sich auch im vierten Spiel zu anfällig zeigte. Vorne gelang nicht alles, sicherlich nicht, hinten indes gelang schlicht zu wenig. Longerich hatte keine allzu große Mühe, das mehrfach geschmolzene Polster in den Schlussminuten wiederherzustellen, auszubauen und die Dragons damit weit vor der Crunch Time in die Knie zu zwingen.

Positiv bleibt festzuhalten, dass der Offensivmotor im Sauerland keine Schwierigkeiten bereitet. In allen vier Auftritten warfen die Dragons mindestens 30 Treffer und liegen damit über dem Liga-Durchschnitt. Auf der Abwehrseite allerdings befindet sich die SGSH mit 156 Gegentoren, 39 im Schnitt, auf dem letzten Platz und übernimmt auch tabellarisch zumindest vorläufig die Rote Laterne der Südwest-Staffel der 3. Liga.

Match Facts

Longericher SC 40:30 SGSH Dragons
SGSH Dragons: Thomas (8/5), Plate (1), Halfmann, Austermann, Buschhaus (4), N. Jannack (2), L. Jannack, Athanassoglou (3), Börner (2), Klinkby-Knudsen (2), P. Jaeger (7), Potgeter (1), Voss.