Update Montag, 9. September, 12.30 Uhr
Iserlohn/Hagen. Gegen die vier vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen im Fall des Sexualdelikts in Iserlohn am Samstag, 7. September, hat die Staatsanwaltschaft Hagen Haftbefehle beantragt. Diese sollen Montagmittag, 9. September, der Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Hagen vorgeführt werden. Nach aktuellen Ermittlungen fesselten und erniedrigten die Tatverdächtigen ihr Opfer in sexueller Weise in dem Gebäude an der Grüner Talstraße.
Die Tatverdächtigen geben an, niederländische und dänische Staatsangehörige mit iranischen Wurzeln zu sein. Dies werde aktuell durch die Ermittler geprüft. Da es sich bei dem Opfer um einen Iraner handelt, wird ein fremdenfeindlicher Hintergrund der Tat zurzeit ausgeschlossen. Inwieweit ein möglicher politischer Hintergrund besteht und ob das Opfer und die Tatverdächtigen sich kannten, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Hagener Staatsanwaltschaft und der Polizei.
Die Polizei stellte vor Ort unter anderem Mobiltelefone sicher, die zurzeit ausgewertet werden. Ersten Vernehmungen zufolge könnten zwei weitere Tatverdächtige auf der Flucht sein. Nach diesen wird polizeilich gefahndet.
Erstmeldung
Ein offenbar politisches Motiv sollen vier Männer verfolgt haben, als sie am Samstagabend, 7. September, einen 30 Jahre alten Mann in einem verlassenen Gebäude in Iserlohn sexuell vergewaltigt und missbraucht haben sollen. Wie die Polizei mitteilt, meldeten gegen 23.30 Uhr mehrere Zeugen Schreie aus einem verlassenen Brauerei-Gebäude an der Grüner Talstraße. Dort fanden die Beamten einen Verletzten auf, bei dem es sich um einen Mann iranischer Herkunft handelt. Dies bestätigte der ermittelnde Staatsanwalt gegenüber der dpa.
Unter Einsatz eines Polizeihubschraubers konnten vier Tatverdächtige (24, 34, 42, 46) in einem angrenzenden Waldstück vorläufig festgenommen werden. Über die Identität der mutmaßlichen Täter erteilte die Polizei bislang keine Auskunft. Das 30-jährige Opfer kam ins Krankenhaus. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, haben die Ermittlungen die Hagener Staatsanwaltschaft und die Hagener Polizei übernommen.