Im Juni mussten sich eine 29-Jährige und ein 30-Jähriger im Amtsgericht Lüdenscheid wegen Betruges verantworten. Als Angestellte in einem Lüdenscheider Vodafone-Shop sollen sie im Jahr 2021 Verträge mit irgendwelchen Daten abgeschlossen und die Handys daraus im Wert von 799 bis 1.996 Euro behalten oder verkauft haben.

Beide Angeklagte stritten den Vorwurf ab. Das Verfahren der Frau wurde eingestellt, mit dem Mann hingegen waren drei Handys aus den Verträgen in Verbindung gebracht worden. Der Angeklagte hatte dazu angegeben, bei Ebay günstige Handys bekommen zu haben. Zufällig handelte es sich dabei um dieselben Modelle wie aus den Verträgen.

Vor ein paar Monaten hatte es kein Urteil gegeben, weil der Richter weiter ermitteln wollte. Nun gab es einen neuen Termin im Amtsgericht. Zu diesem waren zwei Zeugen geladen worden. Beide erschienen nicht. Der Vorsitzende hatte zudem versucht, von Vodafone Daten zu den Registrierungen der Handys zu bekommen. Der Telefonanbieter hatte darauf geantwortet, dass die angeforderten Daten nicht mehr gespeichert seien.

Trotz der mutmaßlichen Betrugstaten hält Vodafone am Angeklagten fest, hat ihn offenbar sogar befördert. All diese Punkte führten unter Zurückstellung der Bedenken und Zweifel des Vorsitzenden an der Richtigkeit der Aussage des 30-Jährigen dazu, dass sein Verfahren eingestellt wurde. Allerdings zunächst vorläufig. Erst wenn er 1.400 Euro an das Tierheim Dornbusch zahlt, erfolgt eine endgültige Einstellung.