Krank im Urlaub – das wünscht sich niemand. Noch schlimmer ist es, wenn der Krankheitsfall nicht vorbereitet ist. Eine gut sortierte Reiseapotheke ist deshalb unverzichtbar. Sie enthält alle Medikamente, die auch sonst regelmäßig eingenommen werden und die auch in der Hausapotheke zu finden sind.
Ihr Inhalt sollte immer auf den persönlichen Gesundheitszustand der Reisenden und auf das jeweilige Reiseziel abgestimmt sein. „Für chronisch Kranke, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, ist eine gute Reisevorbereitung besonders wichtig. So sollte bereits vor Reiseantritt sichergestellt sein, dass die benötigten Arzneimittel auch in ausreichender Menge vorrätig sind.“, rät AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.
Eine Bergwanderung, schnorcheln im Roten Meer oder eine Radtour erfordern eine jeweils andere Zusammenstellung der Reiseapotheke als eine Fernreise nach Afrika, Thailand oder Mexiko. Für Letztere stehen Medikamente gegen eine der häufigsten Urlaubskrankheiten, den Reisedurchfall, ganz oben auf der Liste.
Wenn es in die Sonne geht, ist neben einer ausreichenden Menge Sonnenschutzmittel je nach Hauttyp auch eine kühlende Salbe gegen Sonnenbrand ein wichtiger Reisebegleiter. Insektenschutzmittel und juckreizstillendes Gel gegen Insektenstiche haben sich schon auf vielen Reisen bewährt.
Hilfreich für unterwegs ist auch ein Desinfektionsmittel für die Hände zwischendurch – am besten jederzeit griffbereit. Auch Schmerz- und Fiebermittel sollten immer dabei sein. Bei Reisen in Malariagebiete wie Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas gehören Malariamedikamente in die Reiseapotheke. Ist Reiseübelkeit ein Thema, sollte ein Mittel dagegen griffbereit sein und frühzeitig eingenommen werden. Flugreisende sollten bei Bedarf befeuchtende Augentropfen und Nasenspray gegen die Trockenheit im Handgepäck mit sich führen.
Wer sich viel in der freien Natur aufhält, tut gut daran, sich über Zecken-Risikogebiete informieren und vorsichtshalber eine Zeckenzange oder -karte einpacken. Vorsichtig und rechtzeitig entfernt, ist eine Infektion mit den gefährlichen Erregern, die von den Zecken übertragen werden, unwahrscheinlicher.
Ergänzt wird die Reiseapotheke durch Verbandmaterial wie Schere, sterile Kompressen, Mullbinden, Pflaster, Einmalhandschuhe sowie Wund- und Heilsalben. Grundsätzlich ist zu beachten, dass die meisten Medikamente unter 25 Grad Celsius gelagert werden sollen. Insbesondere Arzneimittel, die im Kühlschrank aufzubewahren sind, erfordern auf Reisen besondere Vorbereitungen.
Der gesamte Inhalt der Reiseapotheke – auch Verbandstoffe und Pflaster- sollte regelmäßig auf das Verfallsdatum hin überprüft werden. Wer in fernen Ländern Urlaub machen möchte, sollte sich über die von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfohlenen Reiseschutzimpfungen für das jeweilige Urlaubsland informieren. Die Impfungen schützen vor gefährlichen Krankheiten wie z.B. Cholera, FSME, Malaria (Tablettenprophylaxe), Tollwut, Gelbfieber oder Hepatitis A/B. Reiseimpfungen gehören jedoch nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.
Mehr Infos rund um Reisen und Medizin gibt es im Internet unter www.aok.de/nw in der Rubrik ‚Gesundheitsmagazin‘ unter dem Thema ‚Reisen‘ und unter der Rubrik ‚Medizin & Versorgung‘ in den Faktenboxen.