Die aktuellen Zahlen nannte Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales des Kreises.
Folge der konjunkturellen Entwicklung
Markmann erlaubte zudem einen detaillierteren Blick auf die Lüdenscheider Werte. In der Kreisstadt waren im Januar 3804 Bedarfsgemeinschaften registriert. Das waren 3,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Nordrhein-Westfalen war die Steigerung mit 0,2 Prozent geringer, in Deutschland ging die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften sogar um 0,2 Prozent zurück. Laut Markmann schlagen sich die konjunkturellen Entwicklungen erwartungsgemäß auf dem Arbeitsmarkt und bei den Bedarfsgemeinschaften deutlich nieder. Im April waren 18.573 Menschen im Märkischen Kreis arbeitslos (April 2024: 16.767 Menschen). Das entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller Erwerbspersonen von 8,1 Prozent.
Gute Erfolge bei Geflüchteten
Mehr als die Hälfte der Bedarfsgemeinschaften sind Single-Haushalte, gefolgt von Alleinerziehenden. Gute Erfolge, so die Geschäftsführerin, erziele das Jobcenter momentan bei der Integration Geflüchteter auf dem Arbeitsmarkt. Der Anteil der Arbeitsaufnahmen geflüchteter Personen liege bei 37,7 Prozent und damit überwiegend höher im Vergleich zu nicht Geflüchteten.
„Aus den acht stärksten nichteuropäischen Herkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Iran, Irak, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien waren im April 3146 erwerbsfähige Personen in der Grundsicherung registriert, darunter 69 Prozent Männer“, erklärt Markmann. „Von den 1247 Arbeitslosen bringen zwölf Prozent Qualifikationen einer Fachkraft und 4 Prozent eine höhere Qualifikation mit. Auf Helferniveau befinden sich 81 Prozent. 880 Personen sind erwerbstätig beziehungsweise absolvieren eine Aus- oder Schulbildung.“
Potential bei ukrainischen Flüchtlingen
Bei Geflüchteten aus der Ukraine sieht das Jobcenter besonders gute Eingliederungsmöglichkeiten. Im April waren im Märkischen Kreis 3237 erwerbsfähige Personen mit Ukrainischer Staatsbürgerschaft in der Grundsicherung gemeldet, davon 1144 arbeitslos. Integrationskurse belegen aktuell 697 Personen. 874 sind erwerbstätig oder befinden sich in Ausbildung oder Schule. 61 Prozent sind Frauen. Viel Potential sieht Markmann vor allem in der Qualifikation der ukrainischen Flüchtlinge: 25 Prozent sind Fachkräfte, 14 Prozent haben eine höhere Qualifizierung und damit gute Aussichten, nach Erwerb des erforderlichen Sprachstandniveaus auf den Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Gute Chancen für Jugendliche
Positiv wertet Markmann, dass der Anteil jugendlicher Arbeitsloser im Märkischen Kreis mit 7,3 Prozent geringer ist als in Nordrhein-Westfalen (7,9 Prozent) oder bundesweit (9,0 Prozent). „Das zeigt, dass der heimische Ausbildungsmarkt aufnahmefähig ist und es nach wie vor vergleichsweise gute Chancen für junge Menschen gibt, eine Ausbildungsstelle zu finden“, sagte die Geschäftsführerin des Jobcenters.