Zur Feier des Richtfestes waren neben dem Bürgermeister auch die Landtagsabgeordneten Gordan Dudas (SPD) und Ralf Schwarzkopf (CDU) gekommen. Anwesend waren Vertreter von Rothmann Immobilien aus Lüdenscheid, dem Generalunternehmer Ten Brinke aus den Niederlanden, der Diakonie Bethanien, von Engel & Völkers Immobilien in Lüdenscheid, Bauhandwerker aller Gewerke. Sie alle fanden sich unter dem Richtkranz ein – und sie alle vereinte die Begeisterung für einen superschnellen Baufortschritt.

Bauherr Roland Rothmann ließ sich in seiner Ansprache an die Festgesellschaft zu einem so ehrlichen wie euphorischen „Wow“ hinreißen: Es seien doch gerade erst sechs Monate seit der Grundsteinlegung vergangen und nun stünde man schon vor einem Haus, auf das der Richtkranz gesetzt werden könne. Das Haus an der Kampstraße soll bereits Ende des Jahres bezogen werden, der Komplex Wiesenstraße 27/29 im April oder Mai 2026.
Neben den Landtagsabgeordneten Dudas und Schwarzkopf schloß Rothmann in seinen Dank das Land und die landeseigene NRW-Bank ein, die sich an der nicht ganz einfachen Finanzierung beteiligt hätten. So entstünden nun 62 geförderte Wohnungen in zehn bis zwölf Minuten Gehzeit bis zur Innenstadt, nahe dem Versorgungszentrum Kluse. Mit einer Kaltmiete von 6,35 Euro seien die Wohnungen bezahlbar. Menschen aller Generationen fänden hier (mit Wohnberechtigungsschein) ihr neues Zuhause. „Hier entsteht ein Ort, an dem Menschen aller Generationen selbständig leben und zugleich im Bedarfsfall Unterstützung erhalten können – ideal für Zwei-Personen-Haushalte und alleinerziehende Personen sowie junge Familien.“

Die Zweizimmer-Wohnungen seien 65, die Dreizimmer-Wohnungen 80 Quadratmeter groß. Zögen Senioren ein, könnten diese durch die Diakonie Bethanien unterstützende Dienstleitungen sowie Pflege zubuchen und in Anspruch nehmen. Diakonie-Bereichsleiter Jonas Lamsfuß und die beiden örtlichen Pflegedienstleitungen Daniela Yaghmaie-Zadeh und Anja Graetz, die gestern am Richtfest teilnahmen, werden jeweils halbtags ein Büro im Komplex besetzen und dort für alle Fragen rund um die Unterstützung bereitstehen.
Roland Rothmann verwies bezüglich der Vermietung der 62 Wohnungen an die Lüdenscheider Vertreter der Fa. Engel & Völkers (am Rathausplatz). Freuen dürfe man sich in Kürze auf einen Tag der offenen Tür, an dem sich jedermann ein eigenes Bild von den Häusern machen kann.
Wichtig war Rothmann der hohe Baustandard und der ökologische Aspekt. Dem Klimaschutz wird durch begrünte Dächer Rechnung getragen; Solarmodule garantieren Energieeffizienz und dauerhaft niedrige Nebenkosten. Die Häuser sind nach KfW-40-EE-Standard gebaut. Bedeutet: Die Bauten können mindestens 65 Prozent ihres Energiebedarfs für Wärme und Kälte selbst decken.
Ein Sonderlob gab es gestern für den Generalunternehmer Ten Brinke aus den Niederlanden, Roland Rothmann: „Die Zusammenarbeit ist höchst vorbildlich, reibungslos und von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Eine solche Kompetenz haben wir noch nicht erlebt.“

Bürgermeister Sebastian Wagemeyer gab sich vom schnellen Baufortschritt überwältigt: „Gefühlt war gestern erst die Grundsteinlegung.“ Lüdenscheid erhalte eine Riesenmenge an Wohnungen, dann auch noch im Sozialen Wohnungsbau und obendrein schneller fertig als vorgesehen. Das zeige zweierlei: Erstens, dass es noch möglich sei, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Zweitens, dass die europäische Zusammenarbeit – hier zwischen Deutschland und den Niederlanden – ein echter Gewinn sei.
Bauleiter Lukas Goldmann kam es zu, den Richtspruch an die Zuhörerschaft zu adressieren. Mit Dank an die Stadt, die Fördergeber, Architekten und Ingenieure übergab er das als Rohbau halbfertige Werk der Bauhandwerker seiner weiteren Bestimmung. „Was jetzt noch als Rohbau aussieht, wird bald ein Ort des Lebens sein, ein Zuhause für Menschen jeden Alters, hinter jedem Fenster ein Mensch, von jung bis alt.“ Das war der Moment, in dem der Richtkranz hochgezogen wurde. Es war der Moment, auf die beiden neuen Häuser, auf die 62 Wohnungen, anzustoßen, einen Moment innezuhalten. Denn am Montag gehen die Arbeiten in die nächste Runde, denn nun geht es um die Fertigstellung, die Vermietung, den Erstbezug. Um mit Bauleiter Lukas Goldmann zu sprechen: „Bauen ist mehr, als Stein auf Stein aufeinanderzusetzen.“ Will sagen: Bauen hat viele Aspekte. Es hat eine soziale, eine ästhetische, eine raumordnende Komponente. Es ist – Leben.












