Die Bäckerei Schubert in Ohle hat seit Anfang August ihre Öffnungszeiten verkürzt. Einer der letzten echten Handwerks-Bäcker in der Region tritt mit Blick auf den nahenden Ruhestand schon einmal kürzer.

Hans-Jörg (63) und Anke Schubert (64) wussten schon seit einigen Jahren, dass ihr Sohn Marvin die Bäckerei nicht weiterführen möchte. Nach vier Generationen und 163 Jahren stand das Traditionsunternehmen vor dem Aus. Doch dann wurde eine Lösung gefunden, mit der es noch eine Zeit weitergehen kann.

Den langjährigen Mitarbeitern wurde mit viel Vorlauf gekündigt. Das Ehepaar Schubert macht mit reduzierten Öffnungszeiten und kleinerem Sortiment weiter. Das Geschäft ist donnerstags und freitags jeweils von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Anke schmeißt den Laden, Hans-Jörg sorgt in der Backstube dafür, dass die Regale mit Brötchen, Broten und Gebäck gefüllt sind.

Zum Abschied wurde ein lustiges Teamfoto aufgenommen.
Foto: privat

„Einige Sachen, die nicht so gut liefen, habe ich aus dem Programm genommen“, erklärt er. Die beliebten großen Schwarzbrote backt er weiterhin und auch die Brötchen, für die Kunden aus dem kompletten Stadtgebiet nach Ohle fahren. „Es muss sich alles noch einspielen“, erklärt Anke Schubert. Sie bittet die Kunden möglichst um telefonische Vorbestellungen.

Brot-Automat wird aufgestellt

Damit seine Kunden außerhalb der verkürzten Öffnungszeiten nicht auf ihr geliebtes Schubert-Brot verzichten müssen, plant der Bäckermeister, in Kürze einen Brot-Automaten vor dem Laden aufzustellen. „Mal gucken, wie das angenommen wird“, sagt Hans-Jörg Schubert.

Die noch ungewohnten freien Tage genießen Anke und Hans-Jörg Schubert. „Ausschlafen ist ein echter Luxus“, sagt der Bäckermeister, der seit über 40 Jahren das Geschäft in Ohle führt. Und sie planen einen gemeinsamen Urlaub. „Wir waren das letzte Mal vor sechs Jahren länger im Urlaub. Es ist vieles auf der Strecke geblieben“, sagt Anke Schubert.