Der Standort Hagen der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) steht vor dem Aus. Er soll ab September 2027 in dem neu geschaffenen Standort in Herne aufgehen. Das hat Folgen für mehr als 1000 Studierende, darunter viele aus Lüdenscheid und dem Märkischen Kreis.
SPD-Ratsherr Dominik Hass-Sommer sieht „eine Katastrophe auf uns zurollen“. Die Entscheidung der Landesregierung werde für Lüdenscheid und die Region schlimme Folgen nach sich ziehen, schlug er in der Ratssitzung am Montag Alarm.
"Wir brauchen den Standort Hagen"
Seine dringende Bitte ging an alle Fraktionen auf die Landtagsabgeordneten in Düsseldorf einzuwirken, diese Entscheidung rückgängig zu machen, am besten mit einem überparteilichen Antrag. „Wir brauchen den Standort in Hagen oder noch besser: Wir könnten auch einen neuen Standort bei uns in Lüdenscheid schaffen“, sagte er. Die Schließung bedeute, dass alle Auszubildenden von Stadt und Polizei, die bisher in ihren Unterrichtsblöcken teilweise sieben Tage pro Woche nach Hagen fahren mussten, demnächst nach Herne pendeln müssten. Und diese Auszubildenden würden sich genau überlegen, wo sie dann ihre Ausbildung machen. „Für Lüdenscheid ist das ein riesiger Standortnachteil.“
Landräte und Oberbügermeister besorgt
Auf Initiative des Hagener Oberbürgermeisters Erik O. Schulz haben sich bereits Landräte und Oberbürgermeister in einem Brief an Innenminister Herbert Reul (CDU) gewandt. Sie drücken in dem Schreiben ihre Besorgnis darüber aus, dass der Standort Hagen geschlossen werden soll.
Sie verweisen in ihrem Schreiben auf 37 Kommunen, die zum Einzugsgebiet des Standorts zählen und beklagen den Mehraufwand, der künftig Studierenden drohe. Sie fürchten, dass künftig keine „motivierten Bewerbenden“ mehr zu finden seien. Der Fachkräftemangel im Bereich der kommunalen Verwaltung und der Polizei würde sich verschärfen.
Dominik Hass-Sommer wünscht, dass sich der Rat der nächsten Sitzung nach der Sommerpause intensiv mit dem Thema befasst.
Die südwestfälischen SPD-Landtagsabgeordneten Ina Blumenthal, Wolfgang Jörg, Inge Blask, Gordan Dudas und Christin-Marie Stamm haben sich zuletzt in der Diskussion um den HSPV-Standort Hagen klar positioniert: „Wir brauchen dringend Nachwuchs, um mehr Personal für die Verwaltung und die Polizei zu gewinnen. Die Schließung des HSPV-Standortes Hagen ist ein klarer Rückschritt“, sagen sie.