Tusnelda, die mit spitzer Zunge die neuesten Klatschgeschichten aus dem Dorf zum Besten gibt und auch schonmal mit dem Einen oder Anderen abrechnet sowie Adam, der sich für keine Verkleidung zu schade ist, sondern zum Bühnenterminator mutiert. Um die beiden Figuren reihten sich Kurzverurteilungen und Darstellungen, deren Vorgeschichten kurz und prägnant wiedergegeben wurden, um den Zuschauern das Verständnis zur Verurteilung zu geben.

Um BG-Präses Markus Laurenz beherrschten Nina Trimpop, Kerstin Mergner und Andrea Laurenz in eloquenter Form das Mikro und führten in zügiger Abfolge von Programmpunkt zu Programmpunkt.
So ermöglichte das gnädige Biergericht Jochen Sattler den Schuss auf den Kindervogel, den er zuvor nie erlegen konnte. Reinhard Lepper wurde zum „Vogel mit dem Vogel“ abgestraft, da er unbesonnen bei seinem Umzug seinen Königsvogel im Carport der ehemaligen Behausung vergaß, wo dieser von aufmerksamen Schöffen gerettet werden konnte.
Udo Göhausen ist seit 40 Jahren Mitglied im Landemerter Schützenverein und erhielt auf der Bühne seine Urkunde überreicht. Die von ihm so geliebten Frikadellen von Andrea Laurenz werden ihm als besonderes Geschenk in Form einer 40 noch nachgereicht.

Heike Maschke könnte gewissermaßen als Mutter der Kompanie benannt werden. Sie ist immer da, hilft stets und überall. Dafür wurde sie mit dem Durchhalteorden geehrt. Im Gegensatz dazu glänzte Stefan Rabus mit extrem kurzen Erscheinungszeiten auf den letzten beiden Weinfesten. Man möchte ihm zugutehalten, dass aus einem Landemerter Bierkonsumenten nicht wirklich ein Weinkenner werden kann, wenn die Schlagzahlen bei Wein ähnlich hoch sind wie bei Bier. Kein Wunder, dass er nicht lange durchhielt. Eine maulkorbähnliche Maske soll ihm dazu verhelfen, beim nächsten Weinfest länger durchzuhalten. Den Schlüssel zur Maske bekommt Heike Maschke, die ihm die Maske abnimmt, wenn Stefan etwas trinken darf. Lapidarer Kommentar Stefans: „Beim nächsten Weinfest bin ich nicht da.“
Das nunmehr weltbekannte stachelbesetzte Pflanzgewächs aus Plettenbergs Verwaltungsbüro war auch beim Landemerter Biergericht ein Aufmacher-Thema. Urlaubsbedingt abwesend, wurde Ulrich Schulte kurzerhand durch Ratsmitglied Stefan Wegener ersetzt, der in einen kaktusähnlichen Anzug gezwängt wurde. Die Kollegen Stefan Langenbach und Bernd Paulus halfen, die Waffen des gefährlichen Gewächses mit Wattebäuschen zu entschärfen.

Mario Bott zeigte dem Biergericht, dass mehr in ihm steckt als vermutet. Zwei biergefüllte Maßkrüge sollte er zwei Minuten an ausgestreckten Armen halten, um das Gesetz der Schwerkraft zu demonstrieren, das er bei seinem Unfall mit dem Gabelstapler außer Acht ließ. Fest hatte das BG damit gerechnet, dass die Aufgabe nicht zu bewältigen sei, und freute sich schon auf die Einladung zum Biertrinken. Doch Bott demonstrierte seine Kraft mit Leichtigkeit und wurde für seinen Gewinn im Gegenzug als Ehrengast zum Eieressen am Gründonnerstag eingeladen.
Offiziersfahrt nach Hamburg. Ein Beispiel „sanfter“ Überzeugungsarbeit erfuhren die Kiez-Reisenden Matthias „Tiffy“ Rameil und Stefan „Rabe“ Rabus. Es verschlug sie in die Ritze, eines der bekanntesten Lokale auf der Reeperbahn, wo sie in einem eigentlich reservierten Séparée zu sitzen kamen. Da immer mehr Menschen dazu kamen, wollten die beiden aufstehen, worauf eine Dame ihnen zu verstehen gab, sitzen zu bleiben. Diese Dame war nun die Witwe eines großen Kiez-Bosses, der sich selbst ins Jenseits verbracht hatte, und feierte den Geburtstag des lieben Verstorbenen. Beim Kredenzen von Schnäpsen lehnten Tiffy und Rabe ab: „Wir trinken keine Schnäpse.“ Die Dame: „Ihr trinkt Schnäpse!“ Ergo Tiffy und Rabe brav: „Wir trinken Schnäpse.“ Leicht verschreckt wendete sich Tiffy zu einem Sitznachbarn: „Ich kenne dich noch gar nicht.“ Worauf dieser entgegnete: „Aber du lernst mich gleich kennen.“ Wohl dem, der die Zwischentöne heraushören kann.

Zur Erinnerung an ihr denkwürdiges Stelldichein mit netten Kiezbewohnern staffierte das Biergericht die beiden Protagonisten in sexy Leoparden-Mäntel mit passendem Hut aus, so wie sich die Schöffen halt Luden vom Kiez vorstellen. Adam als Freizeit-Prostituierte lockte neckisch aus dem Fenster. Eine Geschichte, über die in der Dorfhalle Landemerts herzlich gelacht wurde.
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