Jeden Mittwochabend bietet der Stadtsportverband (SSV) Kierspe jedermann an, in Kierspe oder Rönsahl die Prüfung zum Deutschen Sportabzeichen abzulegen. Am Mittwoch, 6. August, hatte das Team der Prüfer um Helmut Schubert neben den üblichen Trainierenden aber mehr zu tun als sonst, denn der FDP-Landratskandidat Kai Krause wollte sich fürs Deutsche Sportabzeichen qualifizieren.
Das grüne Kiersper Rasenstadion bekam gelbe Tupfer. Kai Krause kam nämlich nicht alleine, sondern mit seiner Frau Annika und seinen Kindern und Freunden, von denen einige in den gelben T-Shirts der FDP antraten, um das Sportabzeichen zu erlangen. Zunächst kümmerte sich Helmut Schubert um das knappe Dutzend Neuankömmlinge. Schubert ist Vorsitzender des SSV Kierspe und die Kiersper Institution in Sachen Sportabzeichen: "Als Auszeichnung für Höchstleistungen im Breitensport ist es die beste Art, sich für kleines Geld fit zu halten", ist er überzeugt.
Dank des ehrenamtlichen Einsatzes von Helmut Schubert und Gleichgesinnten wie Jürgen Eckhardt, Karl-Heinz Klitscher, Michael Stegmann und Bruno Schubert ist die Teilnahme am Sportabzeichen kostenlos. Die Urkunden und Abzeichen kosten pro Stück 4 Euro. Um sie zu erwerben, muss man sich in den vier Kategorien Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft und Koordination qualifizieren. Die Mindestanforderungen für Bronze, Silber und Gold sind für Kinder ab sechs Jahren, Jugendliche, Männer und Frauen unterschiedlich. Wer 20 bis 24 Jahre alt ist, muss die höchsten Anforderungen erfüllen.
Kai Krause (41) wollte das Abzeichen in Gold erreichen. Obwohl der Meinerzhagener bei der Polizei arbeitet und fit ist, musste er in den Disziplinen Kraft und Koordination kämpfen, weil die Anforderungen für Gold hoch sind. Schnelligkeit und Ausdauer lagen ihm: 50 Meter (7,7 Sekunden) und 3000 Meter (15,50 Minuten) lief er schneller als gefordert. Am Ende schaffte Krause das Goldene Sportabzeichen, wie Helmut Schubert mitteilte. Schön anzusehen war der Mitzieh-Effekt, der von dem Politiker ausging: Sohn Fynn, seine Frau Annika, die Kinder und Frauen seiner Freunde entwickelten Ehrgeiz und fühlten sich motiviert, es selbst einmal probieren. Sie warfen, hüpften und rannten.
Maurice Frese (37) war mit Emily-Rose (8) und Berry-Liam (5) gekommen. Während seine Kinder unter Aufsicht der Prüfer spielerisch einige Sportarten ausprobierten, überraschte Papa Maurice sich selbst mit seiner Leistung in den Kraftsportarten: Mit knapp über 7 Metern hatte er die Mindestweite für das Bronzene Abzeichen auf Anhieb geschafft. Den Medizinball warf er einhändig silberverdächtige 13 Meter weit. "Und das, obwohl ich völlig untrainiert bin", zeigte sich Maurice Frese motiviert. Er wolle in jedem Fall weitermachen, um das Sportabzeichen zu erreichen und wieder mehr Fitness in seinen Alltag zu integrieren, sagte Frese: "Vor allem, weil ich sehe, wieviel Spaß die Kinder hier haben."
Sein Kumpel Christian Oehlert hatte ihn und noch einige andere überredet, einfach hinzuzukommen, wenn Kai Krause trainierte. Oehlert betonte,: "Was die Prüfer hier leisten - und wie ich von Helmut Schubert erfahren habe, auch in Rönsahl - ist großartig. Alle müssen erfahren, dass es dieses Angebot gibt, erkennen, wie toll es ist und erfahren, dass man dafür viel zurückbekommt."
Trainings fürs Sportabzeichen finden mittwochs statt. Prüfer sind von 17.30 bis 19 Uhr im Rasenstadion in Kierspe, von 19 bis 20.30 Uhr am Kunstrasenplatz in Rönsahl anzutreffen. Sie vereinbaren auch Termine fürs Schwimmen, Radfahren und Walken. Der nächste Termin für 7,5 Kilometer Walking oder Nordic Walking ist am Donnerstag, 21. August. Mehr Info und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es bei Helmut Schubert, Tel: 0173/9258056, E-Mail: [email protected].