Die Stadt Kierspe nimmt für das kommende Schuljahr an dem Modell „Deutschlandticket für Schüler“ teil, heißt es im Beschluss des Hauptausschusses von Dienstag, 6. Juni, nachdem die Bürgermeisterkonferenz einstimmig am 2. Juni dieser Vergabe zugestimmt hat.
Bürgermeister und Hauptausschuss folgen der Empfehlung des „Ausschusses für Schule, Kultur und Tourismus“, vorerst für alle anspruchsberechtigten Schüler ein Deutschlandticket bereit zu stellen.
„Anspruchsberechtigt sind die Schüler, die bisher schon das Schülermonatsticket von der Stadt Kierspe erhalten haben“, erklärte Dorette Vormann-Berg auf Anfrage von LokalDirekt. „Primär ist die Vergabe von der Kilometeranzahl des Schulwegs abhängig“, so Vormann-Berg.
Erstattung richtet sich nach Schulweglänge und Schulform
„Die Schülerfahrkostenverordnung macht den Anspruch auf Erstattung von Schülerfahrkosten davon abhängig, dass der Schulweg (der kürzeste Fußweg zwischen Wohnung und Schule) in der einfachen Entfernung in der Primarstufe mehr als 2 Kilometer, in der Sekundarstufe I sowie der Klasse 10 am Gymnasium mit achtjährigem Bildungsgang mehr als 3,5 Kilometer und in der Sekundarstufe II mehr als 5 Kilometer beträgt“, heißt es dazu auf der Internetseite des NRW-Ministeriums für Schule und Bildung. Seit dem 5. Juni liegt die Richtlinie des Landes vor.
29 Euro-Modell noch offen
Für „nicht anspruchsberichtigte Schüler“ steht eine alternative Lösung im Raum: das „Fakultativmodell“ des Landes. Demnach könnten „nicht anspruchsberechtigte Schüler“ ein Deutschlandticket zum Preis von 29 Euro pro Monat erwerben. Doch dazu „besteht noch Klärungsbedarf“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Der entsprechende Vertrag mit der MVG liege noch nicht vor. „Die durch die Ausgabe des Deutschlandtickets an alle Anspruchsberechtigten eingesparten Aufwendungen würden dann in einen Fonds einfließen, um die Rabattierung zu gewährleisten. Übersteigende Aufwendungen würden für das Schuljahr 2023/2024 durch das Land erstattet“, ist im Beschluss zu lesen.
Steffen Wieland (UWG) und Christian Reppel (SPD) würden das 29-Euro-Modell begrüßen, um eine „Zweiklassengesellschaft“ unter den Schülern zu verhindern. „Leider ist damit noch nicht das Mobilitätsproblem gelöst“, warf Oliver Busch (SPD) ein.