Über Monate liefen die Vorbereitungen auf diese ganz besondere Woche in den Sommerferien. Es wurde gerätselt, wo es wohl hingehen sollte; Sponsoren wurden gesucht, neue Feldbetten angeschafft und sogar der Anhänger wurde neu foliert. Am Samstag ging es dann los. Eine Woche Abendteuer für die 18 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde. LokalDirekt begleitet die jungen Nachwuchskräfte vier Tage lang auf ihrer Reise an den Alfsee und beobachtet, wie aus einem starken Team, eine noch eingeschworenere Gemeinschaft wird. Dieser Text wird einmal täglich aktualisiert.

Tag 1

Am Samstagmorgen geht es los. Am Freitag wurde bereits gemeinsam gepackt. Pünktlich rollt der Tross vom Wiblingwerder Gelände. Mannschaftswagen, Anhänger, Wohnwagen und zig Koffer und Taschen. Die Jugendlichen werden von einem großen Betreuerteam begleitet. Sogar Rettungsschwimmer sind extra dabei, damit auch Badespaß garantiert ist. In den Fahrzeugen herrscht Partystimmung. Ein buntes Stimmenwirrwarr, Musik und einfach eine gewisse positive Anspannung prägt die rund zweistündige Fahrt. "Wir wissen eigentlich erst seit Freitag so richtig, wo es hin geht und was wir machen", erzählt Lea. Seit bekannt war, was alles auf dem Programm steht, ist die Vorfreude noch einmal gewachsen. Denn das Organisationsteam rund um Jugendfeuerwehrwart Sven Lüno hat sich einiges einfallen lassen.

"Gemeinsame Erlebnisse verbinden. Und Teambuilding ist uns einfach wichtig", erzählte Sven Lüno bereits im Vorfeld. Außerdem soll es viele Bewegungsanreize geben. "Die können sich in der Woche mal so richtig auspowern", versprach Lüno.

Am Alfsee angekommen, ging es natürlich nicht direkt an den See. Erst einmal steht der Zeltaufbau auf dem Programm. "Wir haben ein Zelt für die Mädchen, eins für die Jungs und zwei Pavillons", erzählt Lüno. Sofort geht es los. Stangen werden miteinander verbunden und Planen ausgerollt. Teamwork ist gefragt. Bei den Mädchen geht es gut voran. Sie sind bereits dabei, die ersten Heringe mit den Hammer in den Boden zu schlagen. Die Jungs probieren es mit Muskelkraft - und scheitern. "Also Jungs, die Mädels sind irgendwie schlauer und nehmen einen Hammer", gab es einen Tipp vom Betreuer. "Wir schaffen das schon", kam es zurück. Schließlich galt es, sich zu beweisen.

Ein anderer Trupp geht erstmal einkaufen. "Die Jugendlichen müssen sich selbst verpflegen. Also das Essen planen, die Zutaten kaufen und zubereiten. Jeden Tag ist eine andere Gruppe dafür zuständig", erzählt Sven Lüno. Zum Auftakt grillen aber die Betreuer für die Teilnehmer. Ab Tag 2 sind die Jugendlichen an der Reihe.

Die Jugendlichen und das Betreuerteam haben sich aber auch vorbereitet. Nämlich auf eine Party. Sven Lüno hat am Anreisetag Geburtstag - und noch dazu einen runden. Das muss gefeiert werden.

Und natürlich wird das riesige Gelände erkundet. Es wird geklettert im Germanenland, mit den Füßen die Temperatur des Alfsees getestet, das Beachvolleyballfeld ausgecheckt und der kleine Supermarkt gestürmt. Um 23 Uhr ist jedoch Schluss - Nachtruhe ist angesagt. "Also geschlafen haben wir da aber gewiss nicht", verrät Lea.

Tag 2

Die erste Nacht ist geschafft. Pünktlich um 9 Uhr heißt es Antreten zum Frühstück. Und wie waren die neuen Feldbetten? "Richtig gut", sagt Lea. Zum Frühstück gibt es heute Rührei mit verschiedenen Toppings. Und langsam steigt auch die Vorfreude. Denn heute geht es richtig mit Programm los. Übrigens sind die Jugendlichen ohne Handy unterwegs. Im Vorfeld gab es eine Abstimmung unter den Eltern. "Jetzt haben wir eine Kiste, da kommen alle Handys rein. Und eine Stunde am Tag dürfen die Jugendlichen sie nutzen", erzählt Sven Lüno. Und wie kommt das so an? "Eigentlich ist ja geil und es ist entspannend, weil man ist so mit der Gruppe zusammen und man macht mehr zusammen als nur die ganze Zeit auf TikTok zu gucken", erzählen Jonas und Ata-Kaan. Dem einen oder anderen fällt die Handy-Abstinenz schwer, aber alle lassen sich darauf ein. Und es klappt tatsächlich. Der Effekt ist schon an Tag zwei für die Jugendlichen spürbar.

Heute serviert der Verpflegungstrupp zum Abendessen Burger und Pommes. Die Jugendlichen müssen sich selbst versorgen.
Foto: Feuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde

Den Tag verbringen die Jugendlichen am See. Es wird gespielt und geschwommen. Wer nicht schwimmt, spielt. Gesellschaftsspiele und Beachvolleyball. Die erste Aufregung ist verflogen und macht Platz für Jugendcamp-Zeltplatz-Romantik. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Morgen gibt es noch ein Highlight, auf das sich Laura, Emily und Lea besonders freuen. Die Jugendfeuerwehr hat die Wasserski-Bahn gemietet. Für die meisten eine völlig neue Erfahrung.

Elisa freut sich derweil schon aufs Kartfahren. Auch das steht in den kommenden Tagen auf dem Programm.