Manuel Bunge-Altenberg ist neuer Vorsitzender des DGB-Kreises Mark. Die Delegierten der DGB-Kreisversammlung haben ihn bei ihrer Tagung im Lüdenscheider Kulturhaus einstimmig zum Nachfolger von Bernd Schildknecht gewählt.

 Schildknecht, 1949 geboren und damit so alt wie die Bundesrepublik, war seit 2013 Vorsitzender des damals neu organisierten Kreisverbandes. Der Lüdenscheider SPD-Politiker und IG Metall-Gewerkschafter stand für eine erneute Kandidatur nicht mehr zur Verfügung.

Gast der Delegiertenversammlung war DGB-Landesvorsitzende Anja Weber. Sie dankte Bernd Schildknecht für sein Engagement und charakterisierte ihn als knorrigen, durchsetzungsstarken Mann mit viel Erfahrung.

Die Wahlkommission mit Nina Fiedler und Clemens Bien bei der Arbeit.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Schildknechts Rückblick auf den Geschäftsbericht für den Zeitraum von 2021 bis 2025 („Ihr wisst ja eh, was drinsteht.“) entwickelte sich mehr und mehr zu einer Botschaft an die Delegierten. „Die Bedeutung von Tarifverträgen wird vielfach unterschätzt“, sagte er. „Wir brauchen sie und die Gewerkschaften aber, um Zukunft zu gestalten.“  Sein Appell: „Aufstehen für Demokratie, sie ist das Kostbarste, was wir haben.“ Die von Wahl zu Wahl sinkende Wahlbeteiligung bereite ihm große Sorgen, sagte der scheidende Vorsitzende. Er riet dringend dazu, die Entwicklung der heimischen Region im Auge zu behalten. Für ihn steht Südwestfalen für die wirtschaftliche Entwicklung im gesamten Land. „Hier entscheidet sich die Zukunft Deutschlands“, sagte Bernd Schildknecht.

Zugleich erinnerte er an einen Markenkern der Gewerkschaften. „Solidarität ist wichtig, das gilt für Alt und Jung, Gesunde und Kranke und für die gesamte Gesellschaft.“ Zudem appellierte er an alle Arbeitnehmervertreter, den Gedanken der Einheitsgewerkschaft hochzuhalten.

Sein Nachfolger Manuel Bunge-Altenberg stammt aus Nachrodt-Wiblingwerde. Nach dem Abitur 2012 absolvierte er ein duales Studium beim Lüdenscheider Automobilzulieferer Kostal. Heute ist er Betriebsratsvorsitzender des Unternehmens. Früh engagierte er sich in der Jugendorganisation der IG Metall, auch auf Landes- und Bundesebene. Aktuell ist er unter anderem Mitglied der NRW-Tarifkommission der IG Metall.

Verabschiedet wurde bei der Delegiertenkonferenz auch der 2. DGB-Kreisvorsitzende Bernd Benscheidt. Zu seinem Nachfolger wählten die Delegierten einstimmig Thomas Kruber von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

ver.di-Geschäftsführer Michael Schnippering (links) verabschiedete Bernd Benscheidt aus dem DGB-Kreisvorstand.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

ver.di-Geschäftsführer Michael Schnippering würdigte das Engagement Benscheidts. „Du warst immer ernst, wahr und vertrauenswürdig und bist gleichzeitig keiner Auseinandersetzung auf dem Weg gegangen“, sagte Michael Schnippering. Besondere Verdienste habe sich Bernd Benscheidt um die DGB-Maifeier erworben. „Du bist der Motor dieser Veranstaltung.“

Bernd Benscheidt ist neben seinem gewerkschaftlichen Engagement unter anderem als Friedensaktivist und Mitglied des Vereins Ge-Denk-Zellen „Altes Rathaus“ aktiv. Er blickte beim Abschied aus dem DGB-Kreisvorstand sorgenvoll in die Zukunft. „Das Thema Frieden kommt mir in allen Diskussion zu kurz.“ Auf Dauer sieht er auch den sozialen Frieden in Gefahr. Deshalb sein Appell: „Wenn wir unsere Sozialversicherungssysteme bewahren wollen, müssen wir an die Erbschafts- und Vermögenssteuer ran.“