Zur Demo gehörte auch ein Marsch über die Bahnhofstraße bis zur Christuskirche und weiter über die Knapper Straße, Sternplatz und Sauerfeld, Freiherr-vom-Stein-Straße, Wilhelmstraße zum Sternplatz. Hier fand, von den meisten Passanten kaum beachtet, die Abschlusskundgebung statt.

Die Veranstalter hatten zuvor alle demokratischen und antifaschistischen Parteien sowie die DGB-Gewerkschaften eingeladen, sich der Demonstration anzuschließen und gemeinsam ein starkes Zeichen gegen rechte Hetze und Ausgrenzung zu setzen.

Wären sie dabei gewesen, hätten ihnen die Ohren geklingelt. Linken-Sprecher Otto Ersching warf der CDU vor, mit ihrer Politik den Boden für die AfD bereitet zu haben. Die SPD habe den Pfad der Kapitalismuskritik verlassen. Die FDP setze sich lediglich für die Freiheit der Reichen und des Kapitals ein und lehne jegliche Umverteilung ab. Die Grünen seien eingeknickt, als es ernsthaft um Klimaschutz gegangen sei.
Gleichzeitig lieferte Otto Ersching einen Vorgeschmack auf die Kommunalwahlkampf. Die Rathaus-Parteien hätten bei der Sicherung der Infrastruktur versagt. Als Beispiel nannte er die Schließung der Grundschule Lösenbach und der Westschule an der Kölner Straße. Als Folge müssten Kinder kreuz und quer zu Ausweichstandorten in der Stadt gefahren werden.
Gemeinsame Wege mit der Partei Die Linke und der linksjugend (‘solid) im Kampf gegen den AfD-Regionalverband Lennetal zu finden, zu dem die als gesichert rechtsextremistische geltende Partei auch in Lüdenscheid zählt, ist offenbar schwer bis unmöglich.

Das geht beispielsweise aus einer Antwort des CDU-Landtagsabgeordneten Ralf Schwarzkopf hervor. Auch er war zur Demo eingeladen. Auf dem Sternplatz zitierte Otto Ersching aus dem Antwortschreiben des CDU-Politikers und Ratsherrn. Schwarzkopf befürchte, dass die Demo „Wasser auf die Mühlen der AfD“ sei. Zusammen mit seinen Ratskollegen wolle er andere Strategien entwickeln, um den Einfluss der AfD einzudämmen.