Die Produkte werden u.a. in der Lebensmittel-, Elektronik-, Maschinenbau- und Automobilindustrie eingesetzt. Die Steigerung der Effizienz bei der Herstellung von Stanz-Biegeteilen durch den Einsatz von numerisch gesteuerten (NC) Servomotoren an Stanzautomaten stand im Mittelpunkt der Sitzung des Fachforums ‚Press-, Zieh- und Stanzwerkzeuge (PZS-Werkzeuge)‘ der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer.
30 Teilnehmer konnten Kevin Kaufmann und Kamal Rachidi, beide Mitglieder des Lenkungskreises des SIHK-Fachforums PZS, bei der Sitzung im Hause der Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG in Lüdenscheid begrüßen.
Kamal Rachidi, Werkzeugbauleiter bei Phoenix Feinbau am Standort Lüdenscheid, stellte das Unternehmen kurz vor und übergab anschließend das Wort an den Projektkoordinator für den Werkzeugbau, Dennis Beckmerhagen. Dieser schilderte die Entwicklung des Unternehmens auf dem Gebiet der NC-gestützten Stanztechnik, beginnend mit einer ersten Machbarkeitsstudie im Jahr 2016 in Zusammenarbeit mit einem führenden Maschinenhersteller.
Diese mündete in ein Pilotprojekt, bei dem ein konventionell kurvengesteuertes Fertigungsverfahren erfolgreich auf eine NC-gesteuerte Lösung umgestellt wurde. Im nächsten Schritt konnte ein Stanzbiege-Werkzeug für ein neues Bauteil direkt auf einer rein NC-gesteuerten Maschine realisiert werden.
Getrieben sei dieser Wandel durch das Streben nach höherer Präzision und Flexibilität in der Stanzteileproduktion bei gleichzeitiger Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Reduktion der Produktionskosten, heißt es in einer Presseerklärung der SIHK zu der Tagung des Forums. Die gewonnenen Erfahrungen zeigten, dass NC-gestützte Stanzautomaten neue Wege eröffnen – sowohl bei der Anpassung bestehender Betriebsmittel als auch bei der flexiblen Gestaltung neuer Werkzeuge. Zudem ermöglichten sie dem Maschineneinrichter eine verbesserte Prozesskontrolle und -optimierung.
Dennis Beckmerhagen konnte in der Rückschau unter anderem von Rüstzeitsenkungen um die 40 Prozent und erhöhten Taktzeitraten von über 50 Prozent berichten. Auch ließen sich aus dem Teilesortiment bei Phoenix 40 bis 50 Prozent der Artikel auf die neue Herstellungstechnologie adaptieren. Allerdings sei bei der Umstellung stets auf die jeweiligen Stückzahlen zu achten, damit sich der Adaptierungsaufwand wirtschaftlich rechnet. Insgesamt sei die NC-Technologie heute ein fester Bestandteil der Produktionsprozesse bei Phoenix Feinbau.
Die Teilnehmer nutzten intensiv die Möglichkeiten zum fachlichen Austausch mit Dennis Beckmerhagen und Kamal Rachidi, bevor sie in der Produktion zwei laufende Herstellungsprozesse an Maschinen besichtigen konnten. Auch dort wurde die gelungene Verbindung von Information und praktischem Erfahrungsaustausch besonders geschätzt.