Entspannung für Anlieger der unteren Grotmicke und des Kastanienwegs: Planmäßig zum Ende der 30. Kalenderwoche „steht“ die neue Fahrbahn. Von „gut geworden“ bis „sehr zufrieden“, reichen die Reaktionen der Anwohner.

Seit Wochenbeginn ist die Fahrbahn erneuert, leuchten die neuen Laternen. Nach Angaben der Verwaltung liegen die Arbeiten damit „komplett im Zeitplan; Ausfallzeiten waren nur durch Starkregentage zu verzeichnen.“ Im Zuge der Kanal- und Straßenbaumaßnahme soll die Straße auf einer Länge von 320 Metern durchgehend erneuert werden. Eingebunden sind auch Versorger wie die Stadtwerke und Enervie mit Wasser- und Stromleitungen. Zur grundlegenden Sanierung wird auch die Straßenbeleuchtung auf energiesparendere LED-Leuchtmittel umgestellt.

Mittlerweile haben die Arbeiten am oberen Teilstück zwischen Genkeler Straße und Ahornstraße begonnen. „Das Ende der Baustelle ist nach wie vor zum Ende des Jahres vorgesehen“, teilte die Verwaltung auf Anfrage weiter mit. Für die Anlieger dürfte diese Verzögerung keine große Rolle spielen. Im April war der der Abschluss der Arbeiten noch für den Herbst terminiert. Der Ausbau der maroden Straße war mehrfach verschoben worden. Erste Mittel waren bereits im Haushalt für 2016 vorgesehen.

Die Bauarbeiten sollen bis Jahresende abgeschlossen sein.
Foto: Rüdiger Kahlke / LokalDirekt

Kosten um 63 Prozent gestiegen

Mit Verschiebung der Maßnahme sind auch die Kostenansätze gestiegen. Für das Haushaltsjahr 2023 wurde ein Bedarf im Bereich des Straßenbaus von 468.000 Euro ausgewiesen, im Bereich des Kanalbaus von 665.000 Euro – insgesamt also 1,13 Millionen Euro. Die auf der Ausbauplanung basierenden geschätzten Kosten „haben sich bisher nicht verändert“, so die Verwaltung.

Teurer als ursprünglich gedacht wird es auf jeden Fall. Noch im Haushaltsplan 2020 waren die Kosten für den Straßenausbau mit 305.000 Euro und für den Kanalbau mit 389.000 Euro veranschlagt, zusammen 694.000 Euro. Nach derzeitigem Stand steigen die Kosten durch die Verschiebung der Maßnahme um fast zwei Drittel (63 Prozent).

Kanalerneuerung war nicht vorgesehen

Jürgen Tischbiereck, Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen, erklärt die deutliche Differenz damit, dass 2020 nur eine „grobe Kostenschätzung“ vorgelegen habe. Mit der Ausführungsplanung im Haushalt 2023 habe eine Kostenberechnung mit Ermittlung der Massen vorgelegen. Zunächst war auch nur vorgesehen gewesen, einen Regenwasserkanal zu bauen und den Schmutzwasserkanal zu erhalten. Bei der weiteren Planung habe sich dann gezeigt, „dass das technisch nicht umsetzbar ist.“ Auch der Schmutzwasserkanal muss erneuert werden. Zudem seien die Kosten (Baupreisindex) seit 2020 gestiegen.

Anliegerbeiträge sollen gefördert werden

Die Anlieger können sich nicht nur über die neue Straße freuen. Sie kommen auch finanziell gut weg. Für sie hat der Fachbereichsleiter eine gute Nachricht: „Wir werden alles daransetzen, dass die Anlieger ihre Beiträge gefördert kriegen.“ Im Klartext: das Land soll die Kosten zu 100 Prozent übernehmen. Möglich macht das eine seit 2018 geltende Neuregelung. Die Stadt stellt dazu einen entsprechenden Förderantrag. Bisher habe es das auch bei anderen, bereits abgeschlossenen Baumaßnahmen geklappt, schätzt Tischbiereck die Erfolgsaussichten als gut ein. Für Maßnahmen, die seit 2024 neu veranschlagt werden, sind Anlieger auf der sicheren Seite: Dafür dürfen generell keine Beiträge mehr erhoben werden.