Auch wenn es kein klassisches Thema für den Ausschuss für Bildung und Jugend war, stellte Timm Rietschel, der im Fachbereich 3 zuständig für die Sanierungsarbeiten an der Humboldtschule ist, den aktuellen Sachstand vor.
„Die beiden Brandschäden haben einen größeren und langfristigen Schaden verursacht“, begann er seine Erklärung. „Daher müssen wir lösungsorientiert an die Behebung der Schäden herangehen.“
So könne zum Beispiel durch neue Bauvorschriften keine neue Lüftungsanlage, die gleichzeitig eine Heizfunktion hat, eingebaut werden. Daher soll die zukünftige Beheizung über Heizkörper in den Nischen erfolgen. Die neu zu errichtende Lüftungsanlage sei dann nur noch für die reine Frischluftversorgung zuständig. Bevor dies geschehen kann, müsse aber zunächst die Sanierung in den Umkleideräumen fertiggestellt werden.
„Es ist jetzt so, dass man mit einer kleinen Sache anfing aus der jetzt etwas Großes wurde“, versuchte Rietschel die nun entstandenen Mehrarbeiten zu erklären. „Jetzt arbeiten wir uns sukzessive durch das Gebäude. Vom Keller bis zum Dach.“
Dennoch bestehe aktuell die Hoffnung, dass kurz vor den Sommerferien mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann und diese nach den Ferien fertiggestellt sein werden. Dabei habe die Turnhalle aber den absoluten Vorrang.
„Der Turnhallenboden ist an den Rändern inzwischen teilweise geöffnet, sodass die Stützen so bearbeitet werden konnten, dass die Eisen frei liegen“, erklärte er das bisherige Prozedere. Jetzt kenne man das Ausmaß, das sich über die komplette Hallenlänge erstreckt. „Aber wir haben auch eine Lösung gefunden, den vorhandenen Stahlstützen wieder Stabilität zu geben“, versicherte er.
Die aufgedeckten Schäden resultierten allerdings nicht alle aus den beiden Bränden im Vorjahr, sondern seien auch dem Alter des Gebäudes geschuldet. „Wir glauben, dass ein Großteil der Schäden schon seit ein paar Jahren existiert“, sagte Rietschel.
Aber er betonte auch, dass sich die Humboldtschule in den vergangenen Jahren baulich verbessert habe. Dazu führte er das Atrium, die Fassade und die Flure als Beispiele an.
Einige ursprünglich geplanten Sanierungsarbeiten müssten aber auf das kommende Jahr verschoben werden. So könnten die Versorgungsstränge des Heizungskreislaufes erst 2026 erneuert werden. „Das stellt aber kein Problem dar“, war sich Rietschel sicher. „Die dicken Rohre werden sicher noch ein paar Jahre halten.“ Auch die Reparatur der Versorgungssäulen im Fachklassentrakt muss aktuell entfallen, sind aber laut Rietschel in der Vorbereitung zur Ausschreibung.
Michael Schmidt, Fachbereichsleiter Bauen, Umwelt und Klimaschutz, ergänzte: „Der Zustand des Gebäudes ist Standard für ein Objekt mit diesem Alter. Perspektivisch gesehen muss es behandelt werden. Und genau das ist das, was wir im Sommer machen werden. Wir schützen das Gebäude damit für die nächsten 50 Jahre“, war er sicher.
Bezüglich der entstehenden Kosten konnte Kämmerer Simon Thienel Entwarnung geben. „Es gibt einen Investitionsdeckel, aber über andere Einsparungen können wir da was auffangen. Außerdem werden viele Reparaturen über die Versicherung abgedeckt“, versprach er.
Abschließend wünschte sich Reiner Klausing, Schulleiter der Humboldtschule, zukünftig eine bessere Kommunikation zwischen Schule und Stadtverwaltung. „Nur so können wir verstehen, warum sich gewisse Arbeiten verzögern und können diese Information auch an nachfragende Eltern und Schüler weitergeben. Nicht zuletzt belasten diese lang andauernden Arbeiten ja auch den schulischen Betrieb“, sagte er.