"Es ist mir eine Herzensangelegenheit, etwas Sinnvolles zu tun. Ich will dabei helfen, dass Menschen so lange wie möglich in den eigenen Wänden leben können - denn einen alten Baum verpflanzt man nicht!" Das ist das Statement von Sascha Albach, der sich als Alltagshelfer für Halver, Schalksmühle und Lüdenscheid selbstständig gemacht hat.
"Es gibt viele Menschen, die mit ein bisschen Unterstützung auch im hohen Alter in ihren eigenen vier Wänden bleiben können, und nicht in ein Seniorenheim umziehen müssen", ist sich Sascha Albach sicher. Er suchte nach einer Möglichkeit, sich mit seiner Arbeit sinnvoll einzubringen, nachdem er von der Kündigungswelle bei Kostal betroffen war.
Die Erinnerung an seine Zeit als Zivildienstleistender brachte ihn auf die Idee. "Ich hab damals schon gerne mit Menschen gearbeitet", erinnert er sich. Außerdem kümmert er sich aktuell auch um seine Großmutter, die seit einigen Jahren im Seniorenheim wohnt. "Ich bin mehrmals pro Woche dort und verstehe mich nicht nur mit ihr, sondern auch mit den anderen Heimbewohnern und dem Personal sehr gut", versichert er. Aus dieser Überlegung heraus ist die Idee entstanden, Alltagshelfer zu werden.
Dabei geht es ihm nicht nur um Senioren. Auch Menschen mit Handicap, Familien, Alleinerziehende, Berufstätige - kurz jeder, der gern Unterstützung hätte, kann den 46-jährigen buchen. Für die Ausübung dieses Berufes brauchte er als Erstes eine Anerkennung vom Märkischen Kreis über eine Schulung zum Umgang mit Menschen im Alter und mit Demenz. Dazu gehörten auch die Informationen über den Umgang mit Demenz, Konfliktbewältigung und natürlich Hygiene. "Das war eine wichtige Schulung, da ich dort auch gelernt habe, welche Mittel hilfsbedürftige Menschen anfordern können, um zum Beispiel meine Arbeit zu bezahlen."
Für andere Unterlagen, die er für den Beginn seiner Selbstständigkeit benötigte, hatte er weniger Verständnis: "Wenn ich früher gewusst hätte, wie viele Steine einem die Behörden dafür in den Weg legen, hätte ich es mir vielleicht noch anders überlegt", resümiert er und zählt auf: "Ich brauchte ein Führungszeugnis, einen Businessplan, eine SIHK-Anmeldung und eine Kooperationsvereinbarung mit dem Regionalbüro in Dortmund für Alterspflege und Demenz zur Absicherung, Unterstützung und Weiterbildung. Das Schlimmste war die Anmeldung beim Finanzamt - da bin ich fast verzweifelt", erinnert er sich an die Gründungszeit im Juli.
Noch schwieriger als der bürokratische Aufwand waren für Sascha Albach die kreativen Herausforderungen, die eine Selbstständigkeit mit sich bringt. "Das Erstellen der Homepage und der Werbeflyer hat mich wirklich Nerven gekostet. Das sollte ja auf der einen Seite auch alles gut aussehen, auf der anderen Seite ist natürlich noch nicht viel Geld in der Kasse, um solche Dinge professionell anzugehen", bedauert er ein wenig.
Sascha Albach hofft, dass die inzwischen verteilten Flyer Interessenten auf sein Angebot aufmerksam machen. "Ich hebe mich ja auch von anderen Alltagshelfern ab, weil ich auch Garten- und Umlagedienste anbiete." Zu seinem weiteren Angebot gehören Hilfe im Haushalt, Einkaufs-, Begleit- und Gesellschaftsservice sowie Handwerksaufgaben aller Art.
Natürlich ist auch dem 46-jährigen bewusst, dass viele Senioren, auf die sein Angebot in erster Linie zielt, Schwierigkeiten haben, einen Alltagshelfer zu bezahlen. "Aber ab der Pflegestufe 1 gibt es einen Entlastungsbetrag über 131 Euro über die Pflegeversicherung. Das wissen viele gar nicht", erläutert er. "Dieses Geld kann für Arbeiten, wie ich sie anbiete, mit der Kasse abgerechnet werden. Ob es auch weitere Zuschüsse seitens der Kranken- oder Pflegekasse geben kann, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Aber hier helfe ich auch gern bei der Recherche."
Sascha Albach ist sich sicher, dass sein Beruf Zukunft hat, und plant, dass zum Ende des Jahres seine Frau mit als Alltagshelferin einsteigen wird.
Kontaktmöglichkeiten:
- Telefonisch: 01512 - 81 81 81 9
- per E-Mail: [email protected]
- Im Internet: Ihr Alltagsassistent | Alltagshilfe
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