Wie können die Menschen im Märkischen Kreis besser vor Hochwasser geschützt werden, und wie kann man sie schneller über drohende Unwetter informieren? Das soll künftig mit einem interkommunalen Pegel- und Alarmierungssystem möglich sein. Der aktuelle Stand der Planungen ist jetzt Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung des Märkischen Kreises. Der Kreistag hatte die Verwaltung im März beauftragt, das Thema mit den 15 kreisangehörigen Städten und Gemeinden zu besprechen, nötige Ausschreibungen zu koordinieren und mögliche Fördermittel zu generieren.
Potentialstudie läuft
Die Untere Wasserbehörde habe dazu verschiedene Gespräche geführt, so die Sitzungsvorlage. Es sei eine Rahmenvereinbarung mit den kreisangehörigen Kommunen entworfen und von allen unterzeichnet worden. Derzeit laufe eine Potentialstudie, um die möglichen Kosten für ein effektives Sensor Messnetz im Kreis zu ermitteln.
Laut Kreisverwaltung sprechen im Wesentlichen folgende Gründe dafür:
- Derzeit muss die Kreisleitstelle auf Grundlage der Wetterdaten und der Aussagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die möglichen Auswirkungen auf die kommunalen Gebiete bewerten, die Bewertung vor Ort kann jedoch abweichen. In einer gemeinsamen Software würden örtliche Behörden und der Kreis in Echtzeit auf dieselben Daten zurückgreifen.
- Kleinere Gewässer reagieren so schnell auf den Niederschlag, dass Augenzeugenberichte meist zu spät bei der Leitstelle ankommen. Das geplante Messnetz würde verlässliche Daten liefern.
- Ein Eigenschutz der Bevölkerung ist derzeit schwierig. Es zeigt sich eher die Tendenz, dass durch die zunehmenden und unspezifischen Unwetterwarnungen durch Apps etc. ein Abstumpfungseffekt auftritt.
- Ein auf lokalen Daten basierendes Warnsystem wäre nicht nur verlässlicher, sondern könnte auch umgekehrt zur Beruhigung beitragen, wenn klar ist, dass einsetzender Starkregen voraussichtlich keine extremen Folgen haben wird.
Die weiteren technischen Details würden in einer interkommunalen Arbeitsgruppe beraten. Ziel sei es, möglichst noch in diesem Jahr die Frage der finanziellen Förderung durch das Land NRW zu klären und ein gemeinsames Konzept mit den Städten und Gemeinden zu entwerfen, um eine Ausschreibung zu starten.
Die Umweltpolitiker des Kreises bekommen die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.