Vor über einem Jahr hat sich das Lüdenscheider Bündnis für Demokratie gegründet, um dem zunehmend radikalen Ton im politischen Diskurs sowie der wachsenden Diskriminierung von Minderheiten und der Herabwürdigung demokratischer Institutionen mit positiven Botschaften entgegenzuwirken. Seitdem hat das Bündnis zahlreiche Aktionen für ein respektvolles und solidarisches Miteinander in Lüdenscheid auf den Weg gebracht.

Getragen wird das Bündnis von einer festen Gruppe zivilgesellschaftlicher Organisationen, darunter Einrichtungen der sozialen Arbeit sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund.

Offen für Kooperationen

Das Bündnis versteht sich als fester Zusammenschluss, der zwar keine neuen Mitglieder aufnimmt, jedoch offen für Kooperationen bei einzelnen Aktionen ist, sofern gemeinsame Werte die Grundlage bilden. „Unsere Türen sind für punktuelle Zusammenarbeit offen, wenn klar ist, dass dieselben demokratischen Grundüberzeugungen geteilt werden“, heißt es aus dem Bündnis.

Mit dem nun verabschiedeten gemeinsamen Selbstverständnis legt das Bündnis ein klares Bekenntnis zu den Prinzipien einer offenen, demokratischen und vielfältigen Gesellschaft vor. In acht Sätzen fasst das Leitbild zusammen, wofür das Bündnis steht: Für die Unantastbarkeit der Menschenwürde, für gegenseitigen Respekt und für ein solidarisches Zusammenleben.

Das Leitbild betont die Verantwortung jedes Einzelnen, sich aktiv für demokratische Werte einzusetzen. Es fordert faktenbasierte Meinungsbildung, politische Teilhabe und Zivilcourage im Alltag ein. Das Bündnis stellt sich entschieden gegen jede Form von Diskriminierung – unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, sozialem Status, Bildung, Aussehen oder Alter. Es handelt unabhängig von parteipolitischen oder konfessionellen Interessen.

Unterschiede aushalten

„Demokratie heißt, Unterschiede auszuhalten, im Gespräch zu bleiben und gemeinsame Lösungen zu suchen. Unser Leitbild ist Ausdruck dieses Anspruchs“, so einer der Mitverfasser.

Mit dem verabschiedeten Selbstverständnis sieht sich das Bündnis gut gerüstet für zukünftige Aktivitäten – auch in Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern, die sich den gleichen Werten verpflichtet fühlen.

Acht Punkte zum Selbstverständnis

1.       Unser Selbstverständnis fußt auf dem geltenden Grundgesetz und der damit verbundenen Unveräußerlichkeit der Würde des Menschen und immerwährendem gegenseitigem Respekt.

2.       Wir sehen Demokratie als Verantwortung und streben nach einer offenen und inklusiven Gesellschaft, in der Vielfalt  Stärke bedeutet und in der sich jeder Mensch mitteilen kann.

3.       Wir agieren nicht parteipolitisch und sind konfessionell ungebunden.

4.       Wir begreifen Demokratie als Chance den eigenen Blick zu öffnen und sich anderer Lebensrealitäten gewahr zur sein, um den Weg zu gemeinsamen Lösungen zu ebnen.  Demokratie braucht Kompromissbereitschaft auf Basis der hier postulierten Grundsätze.

5.       Wir fördern verantwortungsvolle und faktenbasierte Meinungsbildung.

6.       Wir fördern das Engagement aller zur Teilhabe an demokratischen Prozessen und dessen Sichtbarkeit.

7.       Wir treten ein für Zivilcourage und ein solidarisches Miteinander.

8.       Wir verurteilen jegliche Form der Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Religion, Geschlecht, Sexualität, Behinderung, sozialem Status, Bildung, Aussehen oder Alter.