Der MGV Oberbrüggge-Ehringhausen jubelt als Gastchor „Die Sonne scheint bei Tag und Nacht, Eviva Espana“. Aber nein, hier ist nicht Spanien, hier ist Schwenke, und es ist das 2025er Sommerfest des seit 150 Jahren bestehenden Gemischten Chors Germania Hohenplanken. Aber das mit der Sonne stimmt: Bestes Sommerwetter lacht, als der Chor am Sonntag, 29. Juni, feiert.

Unter Baldachinen, Zelten und Sonnenschirmen hat am Sport- und Vereinsheim des TuS Ennepe eine so große Besucherzahl Platz gefunden, dass in Schwenke und im Beverbereich keine Seele mehr zuhause sein kann. Wenn Bürgermeister Michael Brosch bei seinem Grußwort sagt, der gastgebende Chor wirke als wichtiger Teil der Halveraner Vereins- und Ehrenamtsszene in die Gesellschaft hinein, dann wird das durch die Gästezahl einerseits, durch die vielen, vielen Helfer aus den eigenen Reihen des Chores glaubhaft unterstrichen.

Brosch schließt angelehnt an Heinrich Heine: „Wo Worte enden, beginnt die Musik.“ Stimmt, denn jetzt übernimmt der Projektchor aus Oberbrügge und hält sich an Peter Maffays Märchengestalt Tabaluga: „Ich wollte nie erwachsen sein.“ Auch der Lüdenscheider Frauenchor und das Lindlarer Chorprojekt „Upside down“ machen ihre musikalische Aufwartung, ebenso wie das Lindlarer Chorprojekt „Sparkling Harmonies“ – die Oberberger erfreuen unter anderem mit „The Lion sleeps tonight“, den „Streets of London“ und Leonard Cohens „Hallelujah“.

Währenddessen läuft wie nebenbei der Betrieb an den Getränke- und Verpflegungsständen. Es gibt eine Cocktail- und Saftbar, kühle Getränke mit und ohne Umdrehungen, Reibekuchen, Pommes und Gegrilltes wie Steaks und Bratwurst, inzwischen auch Vegetarisches. Was wäre das Fest ohne die Torten- und Kuchenkreationen der Damen? Eine riesige Auswahl ziert die Kuchentafel und das gesamte kulinarische Angebot wird an den liebevoll mit frischem Blumenschmuck geschmückten Tischen draußen oder im Caféraum verspeist.

35 Sängerinnen und Sänger hat der aktive Chor, berichtet Hohenplanken-Schriftführer Udo Schwieren stolz, den die an allen Stellen gleichzeitig wirbelnde Vorsitzende Beate Beisenbusch dem LokalDirekt-Reporter als Auskunftgeber zur Seite gestellt hat. Schwieren ist Hohenplanken-Urgestein, seit die Familie vor 42 Jahren von Cronenberg zuzog. Schon mit elf Jahren hat er im Schulchor gesungen, wurde mit 16 von seinem Vater mit in den Männergesangverein auf den bergischen Höhen genommen – und schloss sich später, als er im Hohenplanken-Distrikt baute, ganz selbstverständlich dem dortigen Chor an. Dass er seinen Sohn Markus später ebenfalls in den Chor einführte, passt zur Familiengeschichte.

Germania Hohenplanken – das ist ein so stolzer wie national konnotierter Namen. „Im Schieferhaus Hohenplanken 1 befand sich vor 150 Jahren die Volksschule. Dort wurde der Chor gegründet; der erste Chorleiter war der Schulmeister“, erzählt Udo Schwieren, der zum 150. Geburtstag gerade auch die Vereinschronik bearbeitet. Das Festkonzert wird am 8. November unter dem Programmtitel „Musical & Movie – Show 4 all“ gemeinsam mit dem Hohenlimburger Akkordeon-Orchester in der AFG-Aula zelebriert.

In Schwenke ist nun als letzter Gesangs-Programmpunkt der Auftritt des Jubelchors vorgesehen. Schwieren und seine Vorsitzende müssen auf die Bühne. Germania Hohenplanken erinnert an den TV-Schmachtfetzen „Die Dornenvögel“ von 1983, belebt „Davids Song“, der eigentlich als Filmmelodie geschrieben, aber erst durch die Kelly Family zu Ruhm und Geltung kam. California dreamin‘ von den Mamas und Papas wird gecovert und schließlich – passend zu diesem strahlenden Sonntag - aus dem Musical „Hair“ das unsterbliche „Let he sunshine In“ performed.