Die vielfältigen weltweiten Krisen und die aus seiner Sicht mehr als dreijährige schwache Regierungszeit wirkten sich auf die heimische Wirtschaft aus, sagte Kai Hagen. „Im Ergebnis haben wir (…) drei Jahre mit quasi Null-Wachstum hinter uns“, so Hagen. Daher würden die heimischen Unternehmen die Geschäftslage unverändert schwach einschätzen. „Viele uns allen bekannte Faktoren wie z. B. die eingetrübten Arbeitsmarktaussichten, der Fachkräftemangel, die Dekarbonisierung sowie die zunehmende Konkurrenz aus China, um nur einige zu nennen, tragen dazu bei.“ Mit Donald Trump in seiner zweiten Präsidentschaft komme ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzu. „Es bleibt nun abzuwarten, wie unsere neu gewählte Regierung mit dieser Situation umgehen wird. Wir hoffen auf genau das, was in vielen Umfragen stets und immer wieder herauskommt. Man könnte es zusammenfassen mit dem Wort ‚Verlässlichkeit‘.“
Verlässlichkeit, Leistungsfähigkeit und Leistungswillen – auf diese Attribute führt Kai Hagen zurück, dass das Jahr 2024 für die Vereinigte Sparkasse trotz aller genannten Schwierigkeiten erneut ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen sei. „Die Erträge haben wir in allen Bereichen steigern oder zumindest auf hohem Niveau stabilisieren können.“ Leider habe sich aufgrund der konjunkturellen Lage auch die Risikovorsorge erhöht. „Dies ist eine Rubrik, bei der wir ausnahmsweise am liebsten keine Erhöhung sehen möchten“, so Hagen.

Die besondere Stärke der Vereinigten Sparkasse sieht Hagen in der Präsenz vor Ort. Die Beratung in allen Bereichen der Bankdienstleistungen bekämen die Kunden durch die ortsansässigen Fachberater in Altena, Werdohl, Plettenberg, Balve und Neuenrade und in Nachrodt, wo in der Firmenkundenberatung der Berater von Altena aus anreisen würde. „Wir sind die wahre Direktbank“, stellte Hagen fest, „denn wir sind immer erreichbar – digital, telefonisch oder persönlich.“
Dann kam Kai Hagen zu den Zahlen im Einzelnen: „Bei den Kundeneinlagen sind wir mit 1,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresniveau leicht gewachsen.“ Der Bilanzgewinn betrug 5,8 Millionen Euro. Das ermögliche die Ausschüttung von insgesamt 1,8 Millionen Euro an die dem Zweckverband angeschlossenen Kommunen. Altena erhält 353.900 Euro, Balve 241.600 Euro, Neuenrade 184.700 Euro, Plettenberg 603.100 Euro, Werdohl 346.100 Euro und Nachrodt-Wiblingwerde 70.600 Euro. Hinzu kommen die Gewerbesteuerzahlungen, die 2024 insgesamt rund 6,1 Millionen Euro betrugen.

Zusätzlich zur Ausschüttung an die Trägerkommunen leiste die Vereinigte Sparkasse eine Bürgerdividende, führte Hagen aus: „Mit Spenden und Sponsoring unterstützen wir Vereine und ehrenamtliches Engagement, um die Lebensqualität in unserer Region zu fördern.“
Kai Hagen schloss seine Ausführungen mit einem Ausblick aufs Jahr 2025: „Wir glauben auch für 2025, trotz höherer Risiken, an eine überzeugende Ertragslage und an eine wiederum gute Ausschüttung.“ Erneut eine Absage erteilte Hagen Fusionen mit benachbarten Sparkassen: „Weil wir es nicht brauchen und weil wir es nicht wollen. Sie sehen: Größe ist nicht alles.“
INFO
Zweckverbandssparkassen sind Sparkassen, die nicht für einen einzelnen Landkreis oder eine einzelne Kommune zuständig sind, sondern für einen Zusammenschluss von Gemeinden. Sie sind öffentliche Kreditinstitute in kommunaler Trägerschaft. Die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis mit Sitz in Plettenberg hat als Trägerkommunen die Städte Altena, Balve, Neuenrade, Plettenberg und Werdohl sowie die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde.
Die Verbandsversammlung besteht aus 36 Vertretern dieser Trägerkommunen. Vorsitzender der Verbandsversammlung ist seit 2020 Hubert Sauer aus Balve. Verbandsvorsteher ist Antonius Wiesemann, Bürgermeister von Neuenrade.
In der Satzung heißt es: „Die Verbandsversammlung beschließt über alle Angelegenheiten des Verbandes (…). Sie wählt insbesondere den Vorsitzenden und die Mitglieder des Verwaltungsrates, den Vorsitzenden des Kreditausschusses sowie deren Stellvertreter und nimmt die im SpkG NW bezeichneten Aufgaben wahr.“