„Die Teilnehmerzahl können wir gar nicht genau beziffern, weil Familien meistens nur einen Spendenzusage-Zettel abgegeben haben, aber zu viert oder fünft auf die Strecke gegangen sind“, erklärt Martina Janßen vom Helfer-Team der Aktion ‚Wandern für die Andern‘.
In jedem Fall aber dürften es mehr als die rund 300 Wanderer gewesen sein, die sich im vergangenen Jahr – trotz eines kurzzeitigen Wintereinbruchs – beteiligt hatten: „Wir schätzen, dass es heute gut 400 Wanderer waren.“ Plus 22 Mountainbiker. Denn nach der Premiere im vergangenen Jahr hatte die MTB-Gruppe vom TuS Breckerfeld ebenfalls um Teilnahme geworben und zwei geführte Touren angeboten.
Start am Schulzentrum
Ausgangspunkt für alle Teilnehmer war das Atrium im Schulzentrum am Ostring, wo sie sich für den Spendenlauf anmelden und ihre „Stempelkarte“ für die Kontrollpunkte abholen konnten. Und pünktlich zum Start um 10.30 Uhr bildeten sich dort Menschenschlangen.

Aus dem Westerwald nach Breckerfeld
Keineswegs wollten aber nur Breckerfelder für die Andern wandern: Aus Hagen, Schalksmühle, Halver, Remscheid, Wuppertal und vielen weiteren Städten nahmen gleichermaßen Junge und Ältere teil, viele Paare, viele Familien und auch größere Wandergruppen. „Eine Familie aus Montabaur hat ihren geplanten Besuch bei Freunden in Breckerfeld extra so gelegt, dass sie mitwandern kann. Und festgestellt, dass es sich in unserer hügeligen Umgebung mindestens genauso gut wandern lässt wie im Westerwald“, lacht Martina Janßen.

Biker fahren gemeinsam und geführt
Während die wandernden Teilnehmer die Wahl zwischen drei unterschiedlich langen Strecken – 6, 10 oder 15 Kilometer – hatten, fuhren die 22 Mountainbiker Punkt 10.30 Uhr erst einmal gemeinsam los: „Nach 15 Kilometern könnt Ihr dann entscheiden, ob Ihr zurück zum Atrium fahrt oder auf die 25-Kilometer-Runde einsteigt“, erklärte Martin Wender von der MTB-Abteilung des TuS Breckerfeld.

Altersgemischte Fahrer mit und ohne Motor
Also traten die Frauen und Männer gemischten Alters und das einzig teilnehmende Schulkind in die Pedalen ihrer Mountain- oder E-Mountainbikes, vorneweg ein Tour-Guide und am Ende der Truppe ebenfalls ein TuS-Fahrer – denn es wurde auf jedes Tempo Rücksicht genommen und an Abzweigungen oder vor einer etwas steileren Abfahrt aufeinander gewartet.
Am Schemm beispielsweise hatte der Regen der vergangenen Monate tiefe Rinnen in einen abschüssigen und zugleich schmalen Weg gespült: „Wer möchte, fährt herunter, wer sich unsicher ist, kann gerne absteigen und schieben – das ist überhaupt kein Problem“, betonte Guide Michael, der die gesamte Strecke tags zuvor extra noch abgefahren war, um eventuelle ‚Kniffligkeiten‘ im Gelände aufzuspüren und die Teilnehmer auf entsprechende Situationen aufmerksam machen zu können.
Dass die Tour durchaus auch von „Bio-Bikern“ – also unmotorisierten Radfahrern – gut fahrbar war, zeigte sich an der Hasenkehr: Von 22 Startern machten 17 am Ende die 25 Kilometer voll.

82-Jähriger „trainiert“ bei Wandern für die Andern
Auch wenn bei den Wanderern die genaue Auswertung der Teilnehmerzahl nach Streckenlänge erst in den kommenden Tagen fertig sein wird – zumindest ein Läufer hatte sich mehr vorgenommen: „Ich wäre gern 10 Kilometer gewandert“, betont der 82-jährige Hagener, der seit vielen Jahren jedes „Wandern für die Andern“ mitläuft. Weil er aber erst in der vergangenen Woche wieder mit langsamem Dauerlauf begonnen und deswegen noch nicht sein übliches Fitnesslevel erreicht habe, hätten er und sein Begleiter sich spontan – quasi auf der Strecke – entschlossen, es bei sechs Kilometern zu belassen.

Nichtsdestotrotz war der Senior begeistert: „Tolle Organisation, wie immer. Das Wetter hätte nicht besser sein können – und für mich war es ein perfekter Einstieg ins Training.“ Denn Ende Mai will er – wie jedes Jahr – beim Bödefelder Hollenmarsch in Schmallenberg mitlaufen. „Aber nicht die 101 Kilometer, nur die kleine Strecke“, lacht er. In Breckerfeld war die kleine Strecke 6 Kilometer lang, im Mai will der 82-Jährige dann 21 Kilometer laufen.
Bäckerei Thorschmidt versorgt Wanderer mit Waffeln
„Wir fahren aber auf keinen Fall nach Hause zurück, ohne eine frische Waffel gegessen zu haben“, sagten die beiden Herren aus Hagen. Denn wie jedes Jahr hielt das Organisations- und Helferteam für die „Rückkehrer“ im Atrium unterschiedliche kleine Snacks bereit.

Neben Kuchen, unterschiedlich belegten Brötchen und Brühwürstchen zum Beispiel auch vegetarischen Couscous-Salat – und natürlich frische, warme Waffeln. „Die Bäckerei Thorschmidt hat uns hierfür 30 Kilogramm Waffelteig gespendet“, lobte Jörg Berghaus vom Helferteam das uneigennützige Engagement, denn auch der Erlös der verkauften Speisen und Getränke fließt in die Spendenkasse von „Wandern für die Andern“.


Spenden auch nachträglich möglich
Wer am Samstag verhindert war und nicht für den guten Zweck mitlaufen konnte, kann sich aber dennoch beteiligen und innerhalb der nächsten Tage seine Spende per Überweisung an den
Verein Wandern für die Andern e.V.,
IBAN: DE67 4545 0050 1000 0205 92
nachreichen. Um eine Spendenquittung zu erhalten, müssen dann unter ‚Verwendungszweck‘ der Name und die Anschrift des Spenders eingetragen sein.
Hilfe für Dori
„Wir freuen uns über jeden, der das diesjährige Hilfsprojekt unterstützt“, betont Monika Löcken vom Verein Wandern für die Andern. Die Spendengelder gehen dieses Mal – wir berichteten – an die Hilfsorganisation Misereor. Diese wiederum fördert damit ein Projekt in Burkina Faso, das unter anderem Brunnen und Regenauffangbecken in der Region Dori baut, um den Menschen dort Zugang zu Wasser und damit eine dem halbtrockenen Sahel-Klima angepasste Land- und Forstwirtschaft zu ermöglichen.