Neben den führenden Wirbelsäulen-Chirurgen Asiens waren auch zwei Experten der Sportklinik Hellersen zu einem internationalen Kongress in Wuhan (China) geladen, berichtet die Sportklinik in einer Verlautbarung. Der Chefarzt der Speziellen Wirbelsäulenchirurgie am Deutschen Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum Dr. Oliver Meier sowie der Leitende Oberarzt Liang Zhou brachten ihre fachliche Expertise in den internationalen Austausch mit ein.
Beim „Deutsch-Chinesischen Forum über die Entwicklung der Diagnose und Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten bei Kindern“ standen moderne Therapieansätze bei kindlicher Skoliose im Fokus. Zu den Teilnehmern zählten zahlreiche Wirbelsäulen-Spezialisten aus chinesischen Metropolen sowie renommierte Vertreter internationaler Fachgesellschaften – darunter der designierte Vorsitzende der Scoliosis Research Society, der weltweit führenden Organisation für Skoliosebehandlungen
Deutsche Skoliose-Expertise überzeugt international
Der viertägige Kongress stand ganz im Zeichen des fachlichen Austauschs über aktuelle Ansätze in der Diagnose und Behandlung kindlicher Wirbelsäulen-Deformitäten. In mehreren Fachvorträgen vermittelte das Team der Sportklinik Hellersen praxisnahe Einblicke in bewährte und weiterentwickelte Behandlungskonzepte – insbesondere bei neuromuskulärer und frühkindlicher Skoliose. Besonderes Interesse weckte der vorgestellte Einsatz magnetisch gesteuerter mitwachsender Implantate – ein innovatives Verfahren, bei dem die deutschen Wirbelsäulenspezialisten über ausgewiesene operative Expertise verfügen.

Live-OP begeistert internationales Publikum
Ein Höhepunkt des Kongresses war eine Skoliose-Operation, die Chefarzt Dr. Oliver Meier und der Leitende Oberarzt Liang Zhou bei einer jungen Patientin aus China durchführten. Der Eingriff wurde live übertragen und ermöglichte den Teilnehmern einen unmittelbaren Einblick in die operative Vorgehensweise. „In der Live-Operation konnten wir zeigen, wie wir in Deutschland mit modernen chirurgischen Techniken und höchsten Qualitätsstandards operieren“, erklärt Dr. Oliver Meier.
Trotz der Unterstützung durch das örtliche OP-Team war die Erfahrung und Routine der mitgereisten operationstechnischen Assistentin aus der Sportklinik Hellersen entscheidend: „Unsere Technik erfordert das freie Setzen der Schrauben – das funktioniert nur mit einem eingespielten Team.“ Die Präzision und Effizienz, mit der das deutsche OP-Team arbeitete, stieß bei den chinesischen Kollegen auf große Anerkennung und unterstrich den hohen Stellenwert deutscher chirurgischer Expertise im internationalen Vergleich, schreibt die Sportklinik.
Erfahrungsaustausch anhand konkreter Fallbeispiele
Der Eingriff wurde im Rahmen einer Fallbesprechung gemeinsam ausgewertet und mit unterschiedlichen Herangehensweisen beleuchtet. Zusätzlich präsentierten die Wirbelsäulenchirurgen der Sportklinik Hellersen anhand von Röntgenbildern bereits abgeschlossene Fälle.
Die chinesischen Spezialisten brachten ergänzend offene Fallbeispiele ein, die im kollegialen Dialog diskutiert und gemeinsam erörtert wurden. „Der direkte Vergleich unterschiedlicher Vorgehensweisen in der Skoliosebehandlung bietet wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung eigener Therapiekonzepte“, betont Dr. Oliver Meier den hohen fachlichen Mehrwert des deutsch-chinesischen Dialogs.
„Auf dem Kongress wurden innovative zukunftsweisende Technologien vorgestellt, die das Potenzial haben, die chirurgische Präzision und Behandlungsqualität nachhaltig zu verbessern,“ berichtet der Leitende Oberarzt Liang Zhou von seinen Eindrücken. Besonders beeindruckend war der Einsatz von 3D-Drucktechnologie in der OP-Planung. Bei schwierigen Fällen, wie etwa komplexen Wirbelsäulendeformitäten, können die chinesischen Kollegen patientenspezifische 3D-Schablonen erstellen, die für die präzise Planung der Operation verwendet werden. „Diese Technologie ermöglicht eine genaue und individuelle Planung der Eingriffe“, erklärt Dr. Oliver Meier.

KI-gestützte Zukunft der Skoliose-Therapie
Im Rahmen des Kongresses wurde zudem eine innovative KI-basierte Skoliose-App vorgestellt, entwickelt von einer Professorin aus Hongkong. Diese App bietet eine Möglichkeit für Eltern, Übungen zu Hause mit ihren Kindern durchzuführen und den Fortschritt durch das Hochladen von Bildern zu überwachen. Über die App können die Daten direkt an die Klinik weitergeleitet werden, wodurch Nachuntersuchungen nicht mehr zwingend vor Ort im Krankenhaus stattfinden müssen.
Die App erkennt zudem frühzeitig Anzeichen von Skoliose und wird mittlerweile in allen Schulen und von Eltern in Peking genutzt. „Das war schon Zukunftsgeschichte“, berichtet Dr. Oliver Meier begeistert von seinen Eindrücken. Gleichzeitig sei jedoch betont, dass wir genau diese digitale und präventive Denkrichtung auch in der Sportklinik Hellersen seit Jahren mit Nachdruck verfolgen – insofern war es neben dem neuen Impuls, eine Bestätigung des Weges, den die Ärzte in Lüdenscheid bereits eingeschlagen haben.