Im Namen einer fiktiven Werbeagentur wandte sich der YouTuber und Influencer Marvin Wildhage an die Lüdenscheider Firma, die die Orden herstellt. Er wolle, so erklärt er zu Beginn des Videos seine Intention, zeigen, wie leicht man an ein Bundesverdienstkreuz kommen kann. Wildhage gab an, den Nachlass des Fernsehmoderators Peter Lustig zu verwalten, dem im Jahr 2007 durch Bundespräsident Horst Köhler der Verdienstorden verliehen wurde. Bei einem Einbruch in seine – fiktive – Marketingagentur sei der Orden angeblich gestohlen worden, erklärte er dem Hersteller. Er fragte an, wie das weitere Prozedere sei, um einen neuen Orden ausgestellt zu bekommen.
Wurde ihm auf die erste Mail durch die Herstellerfirma noch geantwortet, dass für eine Neuausstellung die Verleihungsurkunde benötigt wird, so reichte nach einer weiteren Mail der Ausdruck eines – öffentlich im Internet auffindbaren – Zeitungsartikels zur Verleihung sowie die Zahlung des Verkaufspreises, um den Orden zugesendet zu bekommen, erklärt der Youtuber in seinem Video. Darin präsentiert sich Wildhage mit dem Orden an der Brust.
Zunächst trieb ihn das schlechte Gewissen zum Bundespräsidialamt nach Berlin, um den zu unrecht erhaltenen Orden an Bundespräsident Frank Walter Steinmeier zurückzugeben. Das misslang, und so entschied Wildhage, den Orden zu behalten.
Der einzige Hersteller der Verdienstorden ist seit 1951 die Lüdenscheider Firma Steinhauer und Lück. Auf Anfrage von LokalDirekt gab das Unternehmen an, sich vorerst nicht zu dem Vorfall äußern zu wollen.