Mit einem Sinfoniekonzert in der Stadthalle Meinerzhagen hat sich die Musikschule Volmetal am Donnerstag, 10. Juli, in die Sommerpause verabschiedet. In dem sehr gut besuchten Konzert gab die Musikschulleiterin Cosima Breidenstein bekannt, dass Michel Hillringhaus die Musikschule verlässt und Dr. Oleksandr Somyk seine Nachfolge in Meinerzhagen antritt.

Für Uneingeweihte war es ein Paukenschlag: Im Sinfoniekonzert der Musikschule Volmetal verabschiedete die Leiterin Cosima Breidenstein Michel Hillringhaus (32). Er wechselt an die Musik- und Kunstschule Duisburg. Seit 2020 unterrichtete der Perkussionist und Schlagwerker an der Musikschule Volmetal unter anderem das Ensemble Vol Dabei!. Es ist eine inklusive Band aus Halver, in der Musiker und Sänger mit Behinderung den Ton angeben. Hoch motiviert traten sie im Sinfoniekonzert mit zwei Liedern auf, die Michel Hillringhaus arrangiert hatte. Sie freuten sich sichtlich über den verdienten, lang anhaltenden Applaus der vielen Zuschauer. Eine Sängerin erkundigte sich: "Ham' wir's gut gemacht, Michel?" Einige Zuschauer riefen begeistert: "Ja! Super!", und belohnten Vol Dabei! mit Extra-Applaus.

Das Ensemble Vol Dabei! intonierte mit "Hey! Ho! Wir sind dabei" und "Was ist los hier?" zwei Songs, in denen es darum geht, niemanden auszuschließen und miteinander zu leben.
Foto: Kowalski

Die Bezirksleitung der Musikschule Volmetal in Meinerzhagen übernimmt von August an Dr. Oleksandr Somyk. Hillringhaus überreichte dem Nachfolger im Konzert einen Kugelschreiber, den er selbst bei Übernahme der Bezirksleitung 2023 vom Vorgänger bekommen hatte. Im Konzert zeigte sich, dass Dr. Somyk ein Mann der leisen Töne ist: Sein klassisches Gitarrenensemble trug eine Milonga von Elena Poplyanova vor, eine akustische Wohltat schöner Harmonien. Der gebürtige Ukrainer und studierte Gitarrist, der seit 2022 als Lehrer für Gitarre und Mandoline bei der Musikschule tätig ist, habe in Wirtschaftswissenschaften promoviert, erzählte Cosima Breidenstein dem Konzertpublikum.

Michel Hillringhaus (r.) verabschiedete sich. Cosima Breidenstein (l.) stellte Dr. Oleksandr Somyk vor.
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Sie führte mit kurzen, bildhaften Moderationen durchs Programm und leitete das Sinfonieorchester. Fulminant war dessen Auftakt, die Sinfonie Nr. 40, g-Moll, von Wolfgang Amadeus Mozart. In weiten Bogenschwüngen führten die Streicher ihr Publikum mit Johannes Brahms' Ungarischem Tanz Nr. 1 über die Puszta. Besonderen Applaus erntete das Sinfonieorchester für Amilcare Ponchiellis heiteren "Tanz der Stunden" und die schwungvolle Ouvertüre zur Operette "Die Fledermaus" von Johannes Strauss (Sohn). Nur hie und da klapperte das Sinfonieorchester, in dem Lehrer und Fortgeschrittene mit Anfängern musizieren, aber unter Breidensteins klarem Dirigat fanden die Musiker binnen ein, zwei Takten wieder zusammen.

Das Blasensamble Volme Sound Connection spielte unter der Leitung von André Becker (r.).
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Mit einer Flöte und einem Saxofon traten die Blechbläser der Musikschule als Blasensemble Volme Sound Connection auf und erfreuten ihr Publikum mit schmissigen Arrangements, unter anderem von "Bohemian Rhapsody" und Jacques Moralis Hit "YMCA". Nach der Pause ging es weiter mit zeitgenössischer Musik. Am Ende sang der Auswahlchor der Musikschule Volmetal Vangelis' "Conquest of Paradise", in einem Arrangement von John Glenesk Mortimer, zu den monumentalen Akkordklängen des Sinfonieorchesters.

Dass Musik mitreißend, inklusiv und universal ist, zeigten Sinfonieorchester, Chor und das Ensemble Vol Dabei!, als sie zum Abschluss des Konzertabends "Jerusalema" vortrugen. Der afrikanische Hit hatte in der Corona-Zeit in den sozialen Medien weltweit für gute Laune gesorgt. Mit lang anhaltendem Applaus endete das letzte Konzert in der Stadthalle, bevor der Saal für Sanierungsarbeiten geschlossen wird. Die Hoffnung, dass die guten akustischen Qualitäten erhalten bleiben, war ein Thema der vielen angeregten Gespräche, die nach dem Konzert im Foyer stattfanden.