Wolfgang Schumacher ist Zustifter der Bürgerstiftung der Sparkasse. Er sagt; „Teilen? Besser nicht nur über Social Media, sondern im echten Leben! Bei Geld bietet sich Zustiften für einen selbst gewählten Zweck geradezu an.“ Das haben bereits einige Lüdenscheider getan. Markus Hacke, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes, aber findet: „Der Stiftergedanke müsste eigentlich noch mehr zünden.“
Was ist das für ein Gefühl, sein Geld an die Stiftung zu geben? „Ein sehr gutes“, sagen Dr. Arnhild und Rolf Scholten. „So sehen wir zu Lebzeiten, wie unser Geld sinnvoll verwendet wird.“ Die Erlöse aus ihrer Zustiftung fließen in die Stadtbücherei und die Musikschule. „Ich bin eine begeisterte Freundin der Musik. Mein Mann war und ist noch immer ein begeisterter Leser. Da boten sich diese Schwerpunkte an“, berichtet Dr. Arnhild Scholten. Beide haben noch mehr getan. Sie haben innerhalb der Stiftung den Dr. Arnhild und Rolf Scholten-Fonds aufgelegt. Er steht unter der Verwaltung der Bürgerstiftung. So haben Dr. Arnhild und Rolf Scholten ihre eigene Stiftung mit einem eigenen Namen und einem von ihnen definierten Förderschwerpunkt. „Und das Schönste ist, wir haben keine Arbeit damit“, sagt Dr. Arnhild Scholten.
Gutes tun über den Tod hinaus
Wie man Gutes zu Lebzeiten und über den Tod hinaus Gutes tun kann, darum wirbt die Bürgerstiftung jetzt mit einer eigenen Website (buergerstiftung-luedenscheid.de).
Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Lüdenscheider Agentur Wortmacht-Marketing konzipiert. Katharina Letzner stellte das neueste Kind der Stiftung in dieser Woche bei der Sitzung des Stiftungsrates vor. Die Homepage mit dem Erkennungszeichen eines offenen Glücksklees bietet jede Menge Informationen über die Stiftung selbst, über zahlreiche Projekte, die bisher in Lüdenscheid, Halver, Schalksmühle und Kierspe gefördert wurden und nicht zuletzt über Spenden, Zustiftungen, Nachlassstiftungen und die Stiftungsfonds.
„Bislang haben wir Zustiftungen in Höhe von 560.000 Euro erhalten“, sagte Stiftungsratsvorsitzender Hans Bartholomay. „Das ist eine bemerkenswert schöne Zahl.“ In diesen Jahr seien bereits 175.000 Euro hinzugekommen.
„Von hier. Für hier.“ So lautet das Leitbild der Stiftung. Sie wurde von der ehemaligen Sparkasse Lüdenscheid gegründet – mit dem Ziel, Menschen in Lüdenscheid, Halver, Schalksmühle und Herscheid nachhaltig etwas Gutes zu tun. Und so ist es noch heute: Alle Spenden fließen ausschließlich in gemeinnützige Projekte in den vier Kommunen.
Phänomenta in diesem Jahr Förderschwerpunkt
Ein Förderschwerpunkt im 25. Jubiläumsjahr ist die Phänomenta Lüdenscheid. Mit einem Betrag von 50.000 Euro ermöglich die Stiftung das neue Schulprogramm der Phänomenta.
Die von Geschäftsführer Marcel Nüsgen gemanagte Stiftung hat an vielen Stellen Spuren hinterlassen. „In unserer Musikschule sind sie überall zu finden“, berichtete Musikschulleiterin Katja Fernholz-Bernecker als Gast der Sitzung. Sie hatte eine kleine Auswahl von Instrumenten mitgebracht, die mit Hilfe von Erträgen aus der Stiftung angeschafft worden sind.
Bei mehr als 2000 Schülern und 16 Kooperationen sei es schwierig, immer die benötigten Instrumente vorzuhalten. Dazu leiste die Stiftung einen wertvollen Beitrag. Um allen Kinder den Zugang zur Musikschule zu ermöglichen, sponsore die Stiftung Unterrichtsgebühren. Darüber hinaus seien einige Celli, Querflöten, ein Klavier und sogar ein seltenes Kinder-Fagott (Fagonello) beschafft worden. „Wir wären nicht so weit, wenn es die Bürgerstiftung nicht gäbe“, betonte sie.
Im Jahr 2024 insgesamt 120.000 Euro ausgeschüttet
Der Jahresbericht 2024 weist aus, dass die Stiftung im vergangenen Jahr insgesamt 21 Vereine und Institutionen in Lüdenscheid, Halver, Schalksmühle und Herscheid mit 120.000 Euro unterstützt hat. Zudem sei durch neue Zustiftungen und neue Zustifter das Stiftungsvermögen zum Stichtag 31. Dezember 2024 auf 7.496.791,42 Euro gestiegen.
Geschäftsführer Marcel Nüsgen ist zuversichtlich, dass die Stiftung weiter 120.000 Euro pro Jahr ausschütten kann. Grund dafür seien gute Kursentwicklungen in den Anlagen.