Der vor kurzem wiedereröffnete Jugendtreffpunkt im "Aquarium" ist zu einer beliebten Anlaufstelle für Jungen und Mädchen geworden. Daher wundert es nicht nur Eltern und Teens, warum es nur an einem Tag in der Woche geöffnet ist. Die Gründe für diese Tatsache und die Zukunftsperspektive der Jugendarbeit in Halver wurden in der Ausschusssitzung für Bildung und Jugend am Dienstag, 17. Juni, dargelegt.
Auch wenn der Punkt nicht auf der Tagesordnung des Ausschusses stand, wollte Evi Scharwächter von der UWG eine wichtige Frage zur Kinder- und Jugendarbeit beantwortet wissen.
Wie viele Eltern und Jugendliche interessierte es sie, warum der Jugendtreffpunkt im „Aquarium“ nur einen Tag in der Woche geöffnet ist. „Es ist nicht nachvollziehbar“, sagte sie, und fragte nach, warum die Jugendlichen an den anderen Tagen nicht betreut werden. Schließlich habe Sarah Behr, die als Jugendkoordinatorin angestellt ist, doch eine volle Stelle.
Die Frage konnte vom Fachbereichsleiter, Kai Hellmann, gleich beantwortet werden. „Ja, es könnte der Eindruck entstehen, dass sie nur einen Tag arbeitet, aber sie ist noch in der Phase, in der sie ihre Aufgaben entwickeln will“, erklärte er und betonte, dass mit der neuen Jugendkoordinatorin keine direkte Nachbesetzung der Stelle vorgenommen werden sollte, die Arndt Spielmann lange innehatte.
„Aktuell macht sie sich noch ein Bild darüber, was in Halver angeboten wird. Aus diesen Informationen heraus wird sie dann neue Ideen entwickeln“, verspricht er. Das aktuelle von der offenen Kinder- und Jugendarbeit Halver erstellte Ferienprogramm ist dazu ein erster Schritt.
Ein weiterer fester Tag im „Aquarium“ sei nicht geplant, denn Sarah Behr will weg von der Betreuung an einem Standort, und hin zu Projektangeboten. „Das wird dann so aussehen, dass es immer wieder Mottotage geben wird, die sich mal an Mädchen, mal an Jungen, mal an Väter mit Kindern und so weiter richten wird“, erklärt Hellmann weiter und ergänzt: „Mit diesem Konzept sind wir in einem sehr guten Austausch mit dem Kreisjugendamt. Frau Behr wird auch gemeinsam mit Sentiris Spielplätze abgehen, um die Kinder und Jugendlichen dort zu treffen, wo sie sich wohlfühlen. Das geht dann in Richtung Street-Work. Sowas wurde bisher in Halver nicht angeboten“, erläutert Hellmann weiter.
Ab dem 1. August wird eine Anerkennungspraktikantin, die mit Fördermitteln vom Kreis finanziert wird, Sarah Behr noch unterstützen. „Dann sind wir noch breiter aufgestellt, für ein weiteres offenes Angebot“, sagt Hellmann.
Für Sabine Wallmann von der UWG ist das aktuell noch zu viel Organisation und zu wenig Arbeit mit und für die Kinder. „Das werden wir weiter beobachten“, versichert sie.
Kämmerer Simon Thienel fasst in Kurzform noch einmal die Unterschiede zwischen der Jugendbetreuung der Vergangenheit und der Arbeit von Sarah Behr zusammen: „Es heißt jetzt nicht mehr, ‚unsere Tür steht immer für euch offen‘, sondern heute sagen wir: ‚Wir kommen zu euch raus‘.“