Im Ausschuss für Kultur, Soziales und Sport sprach das Gremium am Mittwoch, 18. Juni, über die mögliche Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber.
Die Bezahlkarte soll in erster Linie dazu beitragen, dass Geldtransfers ins Ausland unterbunden und Barauszahlungen an Leistungsempfänger eingeschränkt werden. Die Karte ist eine guthabenbasierte Debitkarte, die als App oder als Plastikkarte verwendet und bundesweit bei allen Stellen genutzt werden kann, die VISA als Zahlungsmittel akzeptieren - ausgeschlossen davon sind Glücksspiele, sexuelle Dienstleistungen und die eben genannten Transaktionen ins Ausland.
Bargeldabhebungen sind grundsätzlich auf 50 Euro pro Monat begrenzt. Auf Antrag kann diese Bargeldgrenze aber auch vorübergehend erhöht werden. Solche Fälle bedeuten einen Mehraufwand für das Sozialamt, das, so Fachbereichsleiterin Yvonne Behnke, von den Mitarbeitern in Halver nicht gestemmt werden könne. „Bei den größeren Städten im Märkischen Kreis wie Lüdenscheid und Iserlohn reichen die Kapazitäten für eine Bezahlkarte aus", sagt Behnke. "Doch in Halver ist es anders, da der Verwaltungsaufwand zu hoch ist und im Vorhinein nicht genau eingeschätzt werden kann, was auf die Stadt zu kommt."
So entschied das Gremium am Mittwochnachmittag einstimmig, dass aktuell keine Notwendigkeit bestehe, eine Bezahlkarte für Asylbewerber einzusetzen – dennoch habe die Politik jederzeit die Möglichkeit, die Karte einzuführen, falls zu einem späteren Zeitpunkt doch Interesse bestehen sollte, erklärt Yvonne Behnke. Denn es müsse immer noch bedacht werden, dass es sich in Halver um „relativ wenige" Fälle handelt - insgesamt wären 21 Menschen von einer solchen Bezahlkarte betroffen.
Auch die Gemeinde Schalksmühle entschied sich gegen die Bezahlkarte - LokalDirekt berichtete.