Ordentlich Classic Rock gab's beim dritten Musik-Treff im Meinerzhagener Musiksommer auf die Ohren. Jule, Papa and the Greyheads fegten drohende Unwetterwolken vom gut besuchten Otto-Fuchs-Platz, erstmalig in siebenköpfiger Besetzung.
Satter Qualitätsrock, überzeugend dargebracht und gut abgemischt, begeisterte am Mittwochabend, 2. Juli, das Publikum auf dem Otto-Fuchs-Platz. Mancher Zuschauer rockte so richtig ab. Denn die Band Jule, Papa and the Greyheads coverte Rock Classics wie "Highway to Hell", "What's up" und "Born to be Wild" - wild, mit ikonischen Rock-Gesten - und zu siebt. Das war ungewöhnlich, denn eigentlich ist die Band ein Sextett aus vier Musikern und zwei Sängerinnen. Beim dritten Musik-Treff waren die Rock-Röhren allerdings zu dritt.

Sängerin Julia Siegeler aus Meinerzhagen ist die Jule aus dem Bandnamen. Sie erklärte: "Heute sind wir sieben, denn heute hatten tatsächlich alle mal Zeit." Seit der Gründung der Band im Jahr 2013 hatte sie mit Nicci Gerblich gesungen. Als sich ihr Privatleben veränderte, überließ Julia Siegeler das Mikrofon öfter Evelyn Frank. Weil die drei Frauen in jeder Hinsicht harmonieren, konnten sie sich bei Konzertterminen abwechseln. Erstmals sangen und agierten sie als Trio - mit ansteckender Energie. Evelyn Frank rief im Konzert: "Drei Frauen rocken ab. Genießt es! Das ist einmalig heute Abend!"

Der Gitarrist der Band, Walter Siegeler, dürfte älteren Meinerzhagenern bekannt sein: Er war stellvertretender Schulleiter der Gesamtschule und trat in den 90er und 2000er Jahren mit der Band Walter Goes to Hasenkamp auf. 2013 gründete er, als der namensgebende Papa, mit Tochter Julia die Band Jule, Papa and the Greyheads. Mittlerweile ü70, möchte sich Walter Siegeler aus dem Bandgeschehen zurückziehen. Somit kamen die Zuschauer in den Genuss eines Open-Air-Rockkonzerts in einmaliger Besetzung.

Die Greyheads aus dem Bandnamen sind: Helge Ehrhardt-Kaspers, der mit Keyboard, Gitarre und Harmonika Rockstimmung erzeugte. Bassist Oliver Wronka und Schlagzeuger Matthias Hoder sorgten für den im Rock unabdingbaren, soliden Rhythmus. Die Wehmut über den womöglich letzten gemeinsamen Auftritt ließ sich kein Bandmitglied anmerken. Jule, Papa and the Greyheads rockten den Otto-Fuchs-Platz und fegten die kontinuierlich heranziehenden Unwetter-Wolken hinfort. Vorsorglich hatte der veranstaltende Verein Stadtmarketing Pavillons aufgestellt, die gerne genutzt wurden, obwohl es gar nicht regnete.