Schwelm. Anlässlich des bundesweiten Tags gegen antimuslimischen Rassismus am 1. Juli fand im Kreishaus des Ennepe-Ruhr-Kreises eine interne Fachveranstaltung statt. Ziel war es, Mitarbeitende der Verwaltung für die Lebensrealitäten muslimischer Menschen zu sensibilisieren und Vorurteile abzubauen.
Nach Angaben der Kreisverwaltung gehören etwa 20 Prozent der Bevölkerung im Ennepe-Ruhr-Kreis dem muslimischen Glauben an oder werden als Musliminnen und Muslime wahrgenommen. Die Hintergründe, Lebenswege und Geschichten dieser Menschen seien sehr unterschiedlich, was eine vorurteilsfreie und bürgernahe Verwaltung besonders bedeutsam mache.
Fachgespräch mit Gastrednerin Hanan Karam
Eingeladen zur Fachveranstaltung hatte die Fachgruppe „Charta der Vielfalt“, die sich aus Vertretungen der Personalentwicklung, Gleichstellung sowie des Kommunalen Integrationszentrums zusammensetzt. Die Veranstaltung verstand sich als offenes Forum, das zum Austausch, zur Reflexion und zum Abbau von Unsicherheiten im Umgang mit religiöser und kultureller Vielfalt beitragen sollte.
Als Gastrednerin war die Islam- und Religionswissenschaftlerin Hanan Karam geladen. In ihrem Vortrag thematisierte sie die Vielfalt muslimischer Lebensrealitäten in Deutschland und nannte konkrete Beispiele alltäglicher Diskriminierung. Zudem erinnerte sie an die 2009 in Dresden ermordete Marwa El-Sherbini als ein „prominentes Opfer antimuslimischen Hasses“.
Bekenntnis zur Vielfalt
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Diversitätsstrategie des Ennepe-Ruhr-Kreises statt. Die Kreisverwaltung hatte im Jahr 2024 die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet – eine bundesweite Initiative, die sich für ein respektvolles und inklusives Arbeitsumfeld in Organisationen einsetzt: „Damit bekennt sich die Verwaltung zu einem Arbeitsumfeld, das alle Mitarbeitenden unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sozialer Herkunft respektiert und einbezieht“, betont die Kreisverwaltung.