Das Porträt, das ihn in einer Hauptmanns-Uniform der Landwehr zeigt, stammt aus dem Besitz einer Erbengemeinschaft. Olaf und Dr. Reinhard Pels-Leusden, Enkel des ehemaligen Vorsitzenden der Stadtverordneten-Versammlung übergaben das Gemälde in der vergangenen Woche dem Museum. Sie leben heute in Berlin beziehungsweise Frankfurt. Angeschafft wurde das Porträt mit Mitteln des umbenannten Museumsvereins e. V. (ehemals Verein für die Geschichte Preußens und der Grafschaft Mark e. V.).
Für Museumsleiter Dr. Eckhard Trox hatte die Übergabe in zweierlei Hinsicht große Bedeutung. „Ein bedeutender Lüdenscheider wird in die Sammlung des Museums aufgenommen. Gleichzeit ist die Übergabe der erste öffentliche Auftritt des umbenannten Vereins“, sagt Dr. Eckhard Trox am Donnerstag. Er stuft das von dem französischen Grafiker, Graveur, Kupferstecher und Maler Adolphe Crauk im Jahr 1917 geschaffene Porträt als wertvoll ein. Seinen alten Glanz hat es im Laufe der Jahrzehnte verloren. Deshalb soll es in die Restaurierungsliste aufgenommen werden, um ihm zu neuer Frische zu verhelfen.

Carl Pels-Leusden war mit Elfriede Quinke, einer Tochter des Lüdenscheider Fabrikanten-Ehepaares Emil August und Lisette Helene Quinke (geborene Paulmann), verheiratet. 1865 in Willich geboren, starb er 1921 in Lüdenscheid. Carl Pels-Leusden war seit 1895 Rechtsanwalt in Lüdenscheid, seit 1899 auch Notar und seit 1913 Justizrat. „Wohl ein Ehrentitel“, mutmaßt Dr. Eckhard Trox. Er wohnte in der 1884 von seinem Schwiegervater erbauten Villa Loher Straße 19, unmittelbar gegenüber dem Loher Wäldchen. Sein Büro hatte er in der Sauerfelder Straße, wo er die vier Häuser Nr. 13, 13 a, 15 und 15 I besaß. Carl Pels-Leusden wurde Stadtverordneter, schließlich Stadtverordnetenvorsteher und reihte sich damit in die damalige Stadtelite, im wesentlichen Unternehmer, ein.
Nach Dr. Eckhard Trox galt er als liberaler, sozial eingestellter Mann, der sich über den preußischen Konservatismus, der im der Hauptstadt Berlin herrschte, ärgerte. In einem Nachruf wurde sein Einsatz für die Eingemeindung der damaligen Gemeinde Lüdenscheid-Land und sein Kampf um die Schaffung einer Chirurgen-Stelle am damaligen Krankenhaus hervorgehoben. Erwähnt werden in diesem Nachruf vom 13. Oktober 1921 auch sein Einsatz „für die Lüdenscheider Wohlfahrt, seine stets wertvollen Anregungen sowie seine rühmenswerte Sachlichkeit.“