„Eigentlich ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem“. Dieses Zitat wird dem deutschen Komiker Karl Valentin zugesprochen. In Bezug auf das jetzt vom Kreis im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr vorgestellte neue Projekt „MKstart“ möchte man es abwandeln in: „Eigentlich machen es schon viele, aber eben noch nicht alle“. Gemeint ist das Werben um Fachkräfte und Unternehmensgründer. Ein wichtiges Thema, unbestritten. Kann das aber die Aufgabe des Märkischen Kreises sein? Eine Pflichtaufgabe für die mit einem Rekord-Etat von gut 840 Millionen Euro ausgestatteten und vorwiegend von ihren kreisangehörigen Kommunen finanzierten Gebietskörperschaft ist es nicht.
Ist ein solches Projekt denn überhaupt nötig? Gibt es ernsthaften Nachholbedarf bei der Information für ansässig willige Firmengründer? Auch wohl eher nicht. Wer Unterstützung, Beratung und Hilfe bei der Gründung seines Unternehmensbenötigt, kann sich hieran wenden: Agentur für Arbeit, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Iserlohn, Kreishandwerkerschaft, Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung Märkischer Kreis, an die Banken und Sparkassen, Volksbanken, Wirtschaftsförderung Menden, Stadtentwicklungsgesellschaft Lüdenscheid, Südwestfalen GmbH, Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen. Die Liste ließe sich sicher noch fortsetzen.
Jetzt also auch noch der Märkische Kreis. Im Ausschuss wurden Beispiele genannt: Excellenz Startup Center Paderborn, Founders Foundation Ed Tech Next Bielefeld, Excellenz Startup Bochum und Dortmund, Gummersbach GTC und Startup Box, Digihub + Startplatz Excellenz Startup Center Köln, Campus Startup Soest etc., etc. Zumeist eigene Gesellschaften oder angesiedelt bei der Uni Paderborn sowie der Bertelsmann GmbH. Dort gehört die Aufgabe wohl auch eher hin als in eine Kreisverwaltung. Mal abwarten, wie es die Politikerinnen und Politiker sehen, wenn es um die dauerhafte Finanzierung von „MKstart“ geht.

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