Der Name „Narwali“ ist abgeleitet vom Zahnwal Narwal. „Narwali“ ist Teil der Schwimmoffensive des Landes NRW und eine Reaktion auf die Coronapandemie, bei der der Schwimmunterricht ins Wasser fiel. Dazu kommt das „Bädersterben“, wie es die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nennt. Wenn es vor Ort kein Schwimmbad mehr gibt, wird es auch mit dem Schwimmen lernen schwierig. Trockenübungen reichen nicht aus.

Dierk Gelhausen vom Fachdienst Sport und Schule warnte bei der Vorstellung des zum Schwimmbad umgebauten Seefrachtcontainers vor übertriebenen Erwartungen. „Das ist ein niedrigschwelliges Angebot. Hier wird kaum jemand mit dem Seepferdchen-Abzeichen herausgehen.“
Das mobile Schwimmbad, ausgestattet mit Wasseraufbereitungsanlage, Wärmepumpen und Umkleidekabinen, wurde am Mittwoch von der Feuerwehr mit Wasser befüllt. 25.000 Liter pumpte die Wehr in rund zweieinhalb Stunden in den Container, der neben dem Parkplatz des Freizeitbades Nattenberg steht.
Am Dienstag, 6. Mai, werden die ersten Mädchen und Jungen „Narwali“ kennenlernen. Für rund 30 Minuten betreuen zwei Trainer die Kinder, die spielerisch an die ersten Schwimmübungen herangeführt werden. Neben den Trainern wird eine Aufsichtsperson aus der jeweiligen Kita oder Grundschule dabei sein. Ihr dürfte ganz schön warm werden. Bis Dienstag wird das Wasser auf 30 Grad aufgeheizt. Im Mini-Schwimmbad herrscht dann eine Lufttemperatur von 33 Grad.

„Wir haben gute Erfahrungen mit diesem Angebot gemacht“, sagte Projektbetreuer Jochen Lumbeck aus Hattingen. Er ist übrigens ständig über WLAN mit „Narwali“ verbunden und kann auf jede Betriebsstörung umgehend reagieren.
Der mobile Schwimmcontainer kann auf Rollen bewegt werden. Er ist im Rahmen der Schwimmoffensive der Landesregierung entwickelt worden. Ziel der NRW-Regierung ist es, die Schwimmfähigkeit von Kindern zu erhöhen. „Narwali“ gehört zu Seecontainern, die zu kleinen Schwimmbädern (9 x 4-Meter) umgebaut worden sind. Drei Millionen Euro hat das Land dafür zur Verfügung gestellt. Jeder der fünf Regierungsbezirke hat so einen Schwimmbad-Container erhalten. Städte und Gemeinden mussten sich bewerben, um vorübergehender Standort zu werden.
Die Stadt Lüdenscheid hatte sich gleich zu Beginn des Projektes beworben. Im Regierungsbezirk Arnsberg hatte aber zunächst Hattingen den Zuschlag erhalten. Hier war der Container verspätet angeliefert worden. Danach verursachten Betriebsstörungen Ausfallzeiten. Deshalb konnte das Mini-Lehrschwimmbecken erst mit einiger Verspätung aufgestellt werden.
Das Projekt wird von der Ruhr-Universität Bochum wissenschaftlich begleitet. Die Fakultät für Sportwissenschaft hat dazu mehrere Fragebögen entwickelt. Einer richtet sich an die Eltern. „Wir hoffen, dass möglichst viele Väter und Mütter die Fragen beantworten werden“, sagte Jochen Lumbeck. Die Fragebögen können über QR-Codes herunterladen werden. Sie befinden sich im Eingangsbereich des Schwimmcontainers. So soll kontinuierliches Feedback von Eltern, Kindertagesstätten, Schulen und Übungsleiterinnen und Übungsleitern gesammelt werden. Es soll dazu dienen, den Betrieb der Schwimmkurse stetig zu optimieren und sicherzustellen, dass die Kinder bestmöglich unterstützt werden.