Die Ausschussmitglieder laden die DROBS regelmäßig ein, um über Drogenkonsum und Sucht in der ländlichen Idylle auf dem Laufenden zu bleiben. Bernd Weißflog ist bei der DROBS Lüdenscheid für den Südkreis tätig und damit auch für Meinerzhagen zuständig. In der Sitzung am Mittwoch, 21. Mai, wies er darauf hin, dass Modedrogen am Müll zu erkennen seien: „2023/24 hatten wir ein Problem mit dem Missbrauch von Lachgas. Da lagen Ballons und Kartuschen als Abfall herum. Inzwischen findet man überall bunte Plastikröhrchen von Einweg-Vapes. Die sind nach etwa 700 Zügen leer. Dann landen sie im Müll oder im Gebüsch.“
Hersteller preisen Vapes als weniger schädliche Alternative zum Rauchen von Zigaretten an. In den sozialen Medien stellen sich junge Vaper stylish und cool dar. Zudem haben die Wegwerf-Verdampfer Duftnoten wie Popcorn, Zuckerwatte, Pfirsich oder Erdbeere. „Das spricht Kinder und Jugendliche an und täuscht über Gefahren hinweg“, so Weißflog.
Längst sind im Internet illegale Vapes mit bis zu 10.000 Zügen zu kaufen, versetzt mit Cannabis und anderen süchtig machenden, bewusstseinsverändernden Substanzen. „Was genau darin ist, weiß keiner, am wenigsten die Konsumenten.“ Ilona Meuser, Geschäftsführerin der DROBS in Iserlohn, ergänzt: „Die zerstörerischen Auswirkungen sind den Süchtigen egal. Darin unterscheiden sie sich nicht von Alkoholabhängigen, Magersüchtigen oder Menschen, die abhängig von Tabletten sind.“
Auch das Schmerzmittel Tilidin ist bei jungen Leuten als Modedroge beliebt. So könnte die chronisch schmerzkranke Oma unfreiwillig zur Quelle für den suchtkranken Enkel werden. Schmerzstillende Opioide dämpfen die Stimmlage. In Zeiten geopolitischer und wirtschaftlicher Krisen sowie unsicherer Zukunftsperspektiven würden bevorzugt solche Drogen konsumiert, die ein „Alles-egal-Gefühl“ erzeugen, sagte Bernd Weißflog. „Wenn die Leute zu uns kommen, ist es sehr aufwändig, ihnen zu helfen.“
Aufklärung und Vorbeugung seien die besten Maßnahmen, um den Missbrauch von Drogen zu verhindern. Zu sondieren, welche Meinerzhagener Schulen und Einrichtungen in diesem Sinne Multiplikatoren werden sollen, ist eine der Hausaufgaben, die der Ausschuss in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl für die potenziellen Nachfolger mitnimmt.