Im Hochzeitsoutfit vor den Papst? Das klingt eher nach TV-Romanze als Realität. Doch Lea Mareen und Hendrik Kleine haben es gemacht. Frisch getraut reisten sie nach Rom und empfingen den Ehesegen vom Papst persönlich - ein Erlebnis, das sie nie vergessen werden.
"Lea und Hendrik, Gott segne eure Ehe, die Familie, die ihr gegründet habt und eure zukünftigen Kinder. Wir sind alle in Gottes Händen. Gehen wir ohne Angst voran, Hand in Hand mit Gott." Mit diesen Worten - allerdings in Englisch - segnete Papst Leo XIV. das junge Paar aus Nachrodt Wiblingwerde. Für die beiden Katholiken ein ganz besonderes Erlebnis. Ihre Gefühle in Worte zu fassen, fällt schwer: "Man fühlte sich demütig, also voller Dankbarkeit und respektvoll sowohl sich selbst als auch anderen gegenüber", erzählt Lea Mareen Kleine.
Dass sie sich den Ehesegen des Papstes holen würden, war dem Paar schon früh klar. "Für uns stand bereits zur Verlobung fest, dass wir diesen Moment erleben möchten, und wir bereiteten alles für die Flitterwochen in Rom vor", erzählt Lea Kleine. Sie kannte das Prozedere bereits, da ihr Bruder mit seiner Frau ebenfalls nach der Hochzeit nach Rom gereist war. Natürlich kann man nicht einfach so im Brautkleid vor den Papst treten: "Es gab einige Auflagen, die wir erfüllen mussten, um an der Audienz teilnehmen zu dürfen." Dazu gehörte beispielsweise auch das Tragen von Hochzeitskleidung.
"Nach einer strengen Sicherheitskontrolle und Überprüfung unserer Eheurkunden durch die Schweizer Garde wurden wir direkt innerhalb des privaten Papstbereichs platziert", berichtet die Braut weiter. Von ihrem Platz aus konnten die Rennerder auf die vielen tausend Menschen herabblicken, die ebenfalls auf die Ankunft des Papstes warteten. In diesem Jahr ist es besonders voll rund um den Vatikan. Denn es ist ein Heiliges Jahr. Die Heilige Pforte ist somit geöffnet - und das passiert nur alle 25 Jahre. "In diesem Jahr pilgern Millionen von Menschen nach Rom", erklärt Lea.
Dann kam der Papst - in seinem Papamobil fuhr er vor. In mehreren Sprachen begrüßte er die Katholiken. Und nun war es so weit. Lea und Hendrik Kleine durften vor den Papst treten und sogar einige Minuten mit ihm ganz persönlich und alleine sprechen. "Er war sehr interessiert an unserer Trauung, der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde und meinen persönlichen Vorstellungen für die Gestaltung der Gemeinschaft", erzählt die Braut. Einige Minuten nahm sich der Papst Zeit für das frisch getraute Ehepaar aus Rennerde. So erfuhr er von der Braut, wie der Glaube in ihrer christlichen Gemeinde gelebt wird und wie der Zusammenhalt ist.

Ihre Heimatgemeinde ist die Pfarrei St. Matthäus. In Altena wurden sie von Johannes Broxtermann getraut. Lea Kleine berichtete dem Papst, dass in ihrer Gemeinde das Miteinander bedeutend ist. Nicht nur untereinander, sondern auch mit anderen Glaubensrichtungen. So gebe es immer wieder gemeinsame Aktionen und, dass dort "auch Mitmenschen anderer Glaubensrichtungen eingebunden werden".
Und noch etwas ganz Besonderes durften sie gemeinsam erleben: "Durch unsere Eheschließung im Heiligen Jahr durften wir nach dem Segen durch die Heilige Pforte des Petersdoms gehen, was mit dem Erlass eines vollkommenen Ablasses verbunden ist", erzählt die Braut. Die Heilige Pforte ist nur alle 25 Jahre geöffnet.