Wieland begrüßte die Teilnehmer mit humorvollen Worten und einem Verweis auf die historische Bedeutung der Region: „Heute befahren wir nicht die A45 des Mittelalters, fragen uns nicht, ob an der Thingslinde Menschen im Mittelalter aufgehängt wurden und wer den Fritz-Linde-Stein erstellt hat. Auf der heutigen Fahrt unternehmen wir die Kiersper Zwei-Täler-Tour.“
Der erste Halt der Tour fand im Kerspe-Tal am Bruch statt. Hier informierte Wieland die Gruppe anhand alter Fotos und Postkarten über das ehemalige Kiersper Freibad aus den 1930er-Jahren. Darüber hinaus gab er Einblicke in die Zeit der Christianisierung in Kierspe und erläuterte die historische Ansiedlung von Sachsen und Franken sowie die Bedeutung der Klöster Deutz und Essen. Überraschend für viele war die Information, dass das Haus Bruch einst ein evangelisches Vikariat war.
Die Fahrt führte weiter durch das Kerspetal nach Mühlenschmidthausen, wo Wieland auf die hohe Motorradefrequenz und die damit verbundenen Geschwindigkeitsprobleme hinwies. Zudem sprach er über die geplante Errichtung von zwei Windrädern auf den Höhen des Markeshagen.
Nach der Überquerung der L528 ging es über Romberg in Richtung Haus Rhade. Hier erläuterte Wieland die Funktion der Kerspetalsperre und berichtete über das frühere Bauvorhaben einer Kiersper Talsperre im Tal zu Haus Rhade. Ein Zwischenstopp befasste sich mit der Eisengewinnung in der Region, inklusive der Besichtigung eines mittelalterlichen Hochofens vor Haus Rhade. Am Wasserschloss nutzte die Gruppe einen „Kiersper Lauschpunkt“, um mehr über die tiefere Entstehung von Kierspe zu erfahren.
Kierspe hat insgesamt zehn Podcasts im Rahmen eines Leader-Projektes entworfen, die über QR-Codes abgerufen und auf dem Mobiltelefon abgespielt werden können.
Von den Tiefen des Volmetals aus radelte die Gruppe über Berken und Herlinghausen zur Jubachtalsperre, deren Geschichte detailliert erläutert wurde. Weiter ging es über den Radweg bis zur Sankel, dem einzigen neu gebauten Stück im oberen Volmetal, und schließlich ins Schleipetal zur Besichtigung des Schleiper Hammers. Hier wurden die Exponate zur Geschichte der Metallverarbeitung und die Bakelitstube, die die Entwicklung der Kunststoffverarbeitung zeigt, mit großem Interesse betrachtet.
Ein weiterer Halt am ZOB widmete sich der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Eisenbahn im oberen Volmetal sowie der Fortführung des Radweges entlang der Vollme. Der Besuch des VolmeFreizeitParks folgte, bevor die Tour nach 4,5 Stunden und etwa 30 Kilometern am Rathaus ihr Ende fand.
Die Teilnehmer waren begeistert und äußerten den Wunsch, dass die „by bike“-Stadtrundfahrt des Stadtmarketing Vereins Kierspe wiederholt werden solle. „Dem Wunsch der Teilnehmer wird sicherlich nachgegangen“, sagte Clemens Wieland.